Mit „Servus und grias Di beim Sporrer“, wird man mundartlich-bayerisch auf der Homepage des Hotels und Wirtshauses „Da‘ Sporrer“ begrüßt und mit „Schee, dass’d da bist in unser’m Hotel und Wirtshaus in Neunburg v.W.“ geht es in gleicher Weise weiter. Seit über 175 Jahren ist „Da‘ Sporrer“ für seine Gäste im Herzen der Pfalzgrafenstadt Neunburg v.W., direkt am neuen Kreisverkehr gelegen, da. Oberpfälzisch-Bayerisches Lebensgefühl, eine Herzensküche wie bei der Großmutter und echte Gastfreundschaft – dafür stehen Bettina Maier-Wagner und ihr Mann Markus, die Besitzer des „Da‘ Sporrer“. Man lebe und liebe die Oberpfälzer Heimat, so Bettina gegenüber dem Oberpfalz Boten, was man auch in ihrem Hotel und Wirtshaus mit Biergarten merkt. Schaut man genauer hin, vor allem ein wenig in die jüngere Vergangenheit, stellt man fest, dass „Da‘ Sporrer“ neben der Jakobsbrauerei das einzige traditionelle Neunburger Wirtshaus ist, das aus einer Vielzahl ehemaliger Neunburger Gasthäuser, wie z.B. der „Rieder“, der „Gänswirt“, der „Frankbräu“, der „Rosengarten“, der „Brunnerbäcker“ oder der „Richter Max,“ übrig geblieben ist. Jedoch hat sich „Da‘ Sporer besonders in den vergangenen 15 Jahren deutlich verändert. Aus dem ehemaligen traditionsreichen Gasthof wurde ein Hotel mit Wirtshaus und Biergarten.
Seit über 175 Jahren Wirtshaus
Werfen wir daher erstmal einen Blick auf die Geschichte des Hauses, vor allem die letzten Jahre. Joseph Sporrer und seine Frau Anna erwarben 1835 in der Neunburger Vorstadt das Lederer-Anwesen Nr. 37, den jetzigen „Da‘ Sporrer“. Joseph verstarb aber nur vier Jahre später im Alter von 42 Jahren, deshalb heiratete seine Witwe Anna bald danach Joseph Winderl aus Unteraschau. Dieser erwarb im Jahr 1847 eine Wirtshauskonzession, die er auf das erworbene Anwesen übertragen durfte. Das so entstandene neue Wirtshaus hieß zunächst der „Rote Ochse“. Im Jahr 1870 wurde Georg Maier neuer Besitzer des Wirtshauses, das sechs Jahre später beim großen Vorstadtbrand am 7. August 1876 schwer beschädigt wurde.
Umfangreiche Umbauten
Im Jahr 2007 übernahmen die jetzigen Besitzer, Bettina und ihr Mann Markus, den Gasthof, der vier Jahre später komplett umgebaut wurde. Am 9. September 2011 war nach dem Umbau große Neueröffnung. Bereits einen Tag später fand die erste Hochzeit in den neuen Räumlichkeiten statt. Im Mai 2013 wurde der „Obstgarten“, acht neue Komfort-Doppelzimmer, die den Namen verschiedener Obstbäume tragen, z.B. Kirschbaum oder Apfelbaum, fertiggestellt. Zeitgleich wurden auch die drei Säle umbenannt und erhielten die Namen „Sporrers Landliebe“, „Sporrers Landlust“ und „Sporrers Landleben“. Seit 2014 wird den Übernachtungs- und Restaurantgästen ein Frühstücksbuffet angeboten und die Terrasse im Hof wurde zu einer gemütlichen, rustikalen Biergarten-Ecke umgebaut. Zwei Jahre später wurde der große Saal „Sporrers Landliebe“ dem rustikalen Stil der Gaststube angeglichen.
Während Corona Gerichte aus dem „Mitnehm-Haisl“
Doch damit nicht genug, Bettina und Markus erwarben vor Jahren das Gebäude der „alten Raiffeisenbank“ direkt vor ihrer Haustür. Eigentlich sollte es 2021 abgerissen werden, um mehr Platz zu schaffen. Dann machte ihnen aber Corona einen Strich durch die Rechnung. Mehrere Monate befand sich „Da‘ Sporrer“ im Lockdown, eine schwierige Zeit für uns, so Bettina, um sie zu überbrücken verkauften wir verschiedene Gerichte aus dem „Mitnehm-Haisl“. Ein Jahr später war es dann aber soweit, die „alte Raiffeisenbank“ wurde platt gemacht und es entstanden weitere, dringend benötigte Parkplätze.
Vom Gasthof zum Hotel mit Wirtshaus
Doch auch am Gasthof selbst wurde Hand angelegt. Der rechte Gebäudeteil, in dem sich der große Saal befand, wurde abgetrennt und erhielt einen runden Vorbau für einen eigenen großzügigen Hoteleingang samt Windfang. Oben drüber wurde ein eindrucksvoller weithin sichtbarer Balkon mit Kupfereinfassung, auf dem in Gold der Name „da‘ Sporrer“ erstrahlt, geschaffen. Innen wich der Saal einer großzügigen und modernen Rezeption sowie einem eleganten Restaurant mit bis zu 80 Plätzen, in dem auch das Frühstücksbuffet für die Hausgäste serviert wird. Im März vergangenen Jahre wurde der erfolgreiche Umbau mit einem Tag der offenen Tür und rund 500 Gästen gebührend gefeiert.
Leckeres aus der Küche
Werfen wir als nächstes einen Blick auf die Speisekarte. Jede Woche gibt es eine eigene Karte mit verschiedenen Mittagsmenüs für jeden Wochentag, wie z.B. Hähnchensteak, Geschnetzeltes, Apfelmaultasche, Schnitzel oder Schweinshaxe, wahlweise mit Suppe, außer mittwochs, da bleibt die Küche kalt. Da kommt keine Langeweile auf. Auf der immer geltenden Hauptspeisekarte werden neben den Getränken zahlreiche Schmankerl, wie Zanderfilet, Schopperla, Flammkuchen, Gemüse-Kokos-Curry mit Basmatireis oder Kartoffeldatschi-Hendl-Burger aber auch Desserts und Brotzeiten angeboten. Dann gibt es noch die Sonn- und Feiertagskarte mit zumeist typischen bayerisch-oberpfälzischen Gerichten, wie Schweinebraten, Schäuferle, Schnitzel oder Zwiebelrostbraten. Die Preise halten sich hierbei durchaus im üblichen Rahmen.
Vom eleganten Restaurant bis zum gemütlichen Biergarten
Werfen wir noch einen Blick auf die Räumlichkeiten. Da ist zum einen das Wirtshaus, andere sagen auch Gaststube dazu, das mit seinen Sitzbänken, Tischen, Stühlen, Schänke und viel Holz sehr rustikal, bodenständig, gemütlich und urig wirkt.
Da der Verfasser dieses Artikels an Karfreitag Hochzeitstag hatte, lud er seine Frau Visa abends zum „Da‘ Sporrer“ ins Wirtshaus ein, worüber sie sich sehr freute. Dort traf man mit Siggi einen Bekannten aus dem Fitness-Studio, der sich freitags immer mit seiner Schafskopfrunde zum Kartenspielen im Sporrer-Wirtshaus trifft. „Heute ist Karfreitag, da ist hier nicht so viel los“, meinte Siggi, „sonst ist freitags immer die ganze Bude voll und das Restaurant auch“, was uns auch von der Chefin Bettina, die kurz vorbeischaute, um Hallo zu sagen, bestätigt wurde.
Ganz neu, stillvoll und mit viel Holz ausgestattet ist das neue moderne und sehr elegant wirkende Restaurant für einen besonderen Abend mit kulinarischen Genuss im Hotel. Hier wird auch das leckere Frühstücksbuffet serviert. Als äußerst gemütliches und überdachtes Eck im Freien präsentiert sich der Biergarten, wo man sowohl sonnige als auch schattige Plätze findet. Hier fühlt man sich an warmen Sommertagen ganz sicherlich sehr wohl und kann unbeschwert die eine oder andere Halbe genießen. Nicht vergessen darf man natürlich den mit einer Zwischenwand teilbaren Konferenzraum, in dem bis zu 90 Personen feiern oder tagen können. Werfen wir noch einen Blick auf die Bewertungen, die mit 4,6 von 5 auf Google und Facebook, 8,6 von 10 bei booking.com oder 4,5 von 5 bei Tripadvisor deutlich überdurchschnittlich ausfallen.
D’Hogga-Halbe gehört dazu
Bemerkenswert ist noch, dass ein hauseigenes Bier, die so genannte „Hogga-Halbe“, die die Schlossbrauerei Naabeck extra für Da‘ Sporrer braut, angeboten wird. Der Name „Hogga-Halbe“ ist in Neunburg aber nicht unbekannt, denn es gab schon einmal eine Hogga-Halbe, die von der längst geschlossenen Neunburger Frank-Brauerei gebraut wurde. Da fällt dem Verfasser dieses Berichts auch noch der dazu passende Spruch ein, den damals vor rund 40 Jahren noch jeder Neunburger kannte: „Hock di nieder, gib a Ruh, d‘Hogga-Halbe g’hört dazu – Prost“
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