Etwas enttäuscht zeigte sich Bürgermeister Georg Hoffmann, dass sich nur knapp 20 Interessierte im schwach besetzten Foyer der Hammerseehalle zur Auftaktbürgerversammlung einfanden. Letztes Jahr waren es mit rund 50 Zuhörern im Gasthof Dirmeier in Neuenschwand noch deutlich mehr. Leider musste man in die Hammerseehalle ausweichen, so Hoffmann eingangs, da der Saal im Seegasthof Jacob für den „Jacobator“ hergerichtet werde. Das vergangene Jahr sei nach der Corona-Pandemie das erste vollständige Veranstaltungsjahr ohne Absagen gewesen, so das Gemeindeoberhaupt, wobei die 900-Jahr-Feier mit einem tollem Rahmenprogramm herausstach. Rund drei Mio. EUR wurden im vergangenen Jahr investiert, trotzdem war es der vierte Haushalt in Folge ohne Neuverschuldung. Wegen des Baus der neuen Grundschule werde man heuer sicherlich Schulden machen müssen, so Hoffmann überzeugt. Saniert wurden die Wasserleitungen in den Neuenschwandner Waldstraße und im neuen Gehweg in Ober-Erzhäuser, so Hoffmann, die geplante Erneuerung der restlichen Leitungen in Windmais musste auf das Frühjahr dieses Jahres verschoben werden. Da man beim Straßenbau beste Erfahrungen mit der Oberflächenerneuerung beim Kölbldorfer Weg und der Mappenberger Straße gemacht habe, hat man begonnen, auch den Fischweg bei Taxöldern auf die gleiche Weise zu sanieren, aber abschnittsweise, da die Baukosten deutlich gestiegen sind. In Windmais und Erzhäuser wurden die Laternen am Schneiderberg und in der Alten Straße vervollständigt. Mit der Gemeinde Wackersdorf und der Nord-Ost-Gruppe, so das Gemeindeoberhaupt, wurde ein Notverbund zur Wasserversorgung für den Bedarfsfall vereinbart. Rund vier Mio. EUR werde man in den nächsten Jahren in den Glasfaserausbau investieren, wobei mit einer Förderung von bis zu 90% zu rechnen ist. Mit einem Bagger für den Bauhof, einem Kastenwagen für den Gebäudemanager und einem Kleinbus für den Kindergarten wurde die gemeindeeigene Fahrzeugflotte für rund 210.000 EUR erweitert. Die FFW Altenschwand habe im Vorgriff auf das neue Einsatzfahrzeug (250.000 EUR) eine leistungsstärkere Pumpe erhalten. An die Wehren in Taxöldern und Pingarten wurden die neuen Einsatzfahrzeuge für je 140.000 EUR bereits ausgeliefert. Weiter teilte Hoffmann mit, dass der Spielplatz in Altenschwand für 65.000 EUR erneuert und der in Neuenschwand für 10.000 EUR erweitert wurde. Zur Versorgung des gesamten Schulareals, des Kindergartens, der Kinderkrippe, der Hammerseehalle und dem TV-Heim wurde in rund sechsmonatiger Bauzeit ein Container-Heizhaus mit Hackschnitzelheizung und Nahwärmeleitungen für rund 1 Mio. EUR errichtet. Nach dem vorbildlichen Abbruch der alten Grundschule durch die Firma Hierold aus Moosbach, so Hoffman, habe die Firma Steininger im September letzten Jahres mit dem Bau der neuen Grundschule begonnen. Infolge erheblicher Einsparungen bei den bisherigen Auftragsvergaben, nämlich den Abbruch-, Baumeister- und Zimmererarbeiten, so Hoffmann erfreut, haben sich die Baukosten von ursprünglich 10,6 Mio EUR um eine Mio. EUR auf rund 9,6 Mio. EUR reduziert. Da die Zahl der Ganztagesschüler deutlich zugenommen habe, der hierfür vorgesehene Platz in der ehemaligen Hauptschule aber durch die ausgelagerten Grundschüler benötigt wird, hat die Gemeinde zwei Container zwischen der Hammerseehalle und der ehemaligen Hauptschule aufgestellt. Beim Verkauf des alten Bahnhofes übte man das Vorkaufsrecht aus. In den kommenden Monaten soll er saniert werden, um dort den bisher in einem Container untergebrachten Dorfladen, einen Lounge-Bereich, einen digitalen Infopoint und einen Warteraum im Erdgeschoss, ein Technikererlebniszentrum für Kinder (MINT) im Obergeschoss und einen Bürgersaal im Dachgeschoss einzurichten. Nach Erstellung eines rund ein Jahr andauernden artenschutzrechtlichen Gutachtens, bei dem als Ergebnis keine nennenswert zu schützende Flora und Fauna festgestellt wurde, konnte das Baugebiet „Wohnen in der Ziegelzell“ in Taxöldern mit 25 Grundstücken endlich auf den Weg gebracht werden. Beim Thema Hammersee ohne Blaualgen meinte Hoffmann, dass der Oberflächenabzug am Wehr beim Gasthof Jacob am wirkungsvollsten und das Maß aller Dinge sei. Besonders dankte er den Anglern, die die Zahl der Karpfen reduziert und den Raubfischbestand erhöht hätten. Die Messungen hätten über mehrere Jahre betrachtet ergeben, dass die Blaualgenmenge rückläufig sei. Zur ärztlichen Versorgung teilte Hoffmann mit, dass die Wackersdorfer Hausärzte die Praxis des Ehepaares Windisch in Bodenwöhr übernommen hätten und sie nach einem kurzen Umbau im Frühjahr wieder eröffnen wollen. Trotzdem suche man noch nach einem zweiten Hausarzt, um ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) nach dem Vorbild von Neunburg eröffnen zu können. Als große Erfolge wertete Hoffmann die nach zweijähriger Corona-Abstinenz wieder bestens besuchten Veranstaltungen, wie den SV-Sportlerball, den TV Kinderfasching, die 900-Jahr-Feier, das Bürgerfest, das Hammerseefest sowie Weißbierfest mit Hammerseelauf und den Weihnachtszauber. Mit dem Generationenfasching, dem Weiberfasching, der Seebühne und dem Hammerrock-Konzert wurde das Veranstaltungsangebot nochmals deutlich erweitert. Als Ergebnis des Bürgerforums seien im alten Rathaus das Tourismusbüro, eine Musikschule, die Postfiliale, ein Veranstaltungssaal und die Bücherei geplant. Die Kosten werden sich auf über drei Mio. EUR belaufen, wobei es hohe Zuschüsse geben wird. In der Weihersiedlung sei auf Antrag von Eltern, auf Höhe der Einmündung der Schulstraße eine Ampel mit Fußgängerüberquerung geplant. Die Anpassung des Wasser- und Abwasserpreises sei notwendig geworden, weil die Energie- und Personalkosten gestiegen sind und man kostendeckend arbeiten müsse. In der anschließenden Diskussion beantwortete Hoffmann einzelne Fragen. Bemängelt wurde, dass sich Beschlüsse, Ergebnisse, Ideen und Forderungen aus den Bürgerforen nicht immer realisieren lassen. Zu den ab 2025 geplanten Änderungen bei der Festsetzung der Grundsteuer wurde angeregt, die Hebesätze der Gemeinde zu senken, da man ansonsten deutlich mehr Steuern zahlen müsse. Hierzu versprach Hoffmann eine Anpassung der Hebesätze, wenn belastende Zahlen vorlägen.
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