


Ein knappes Jahr hatten mit Kreisheimatpfleger Jakob Scharf 13 Autor(inn)en an dem Projekt „80 Jahre Kriegsende Altlandkreis Burglengenfeld“ gearbeitet. Die 188-seitige Broschüre wurde nun im voll besetzten Pfarrheim Steinberg genau auf den Tag genau 80 Jahre nach der Kapitulation Deutschlands der Öffentlichkeit präsentiert.
Landrat Thomas Ebeling und Bezirksheimatpfleger Tobias Appl lobten das Ergebnis als „einzigartiges Zeitdokument“ der Heimatgeschichte, das Einblick in die Situation des früheren Landkreises um 1945 gebe. Angesichts der politischen Weltlage seien das Erinnern und das Lernen aus der Geschichte wichtiger denn je. Jakob Scharf stellte dann die 19 Beiträge ausführlich vor. Dabei appellierte er an die Teilnehmer eindringlich, das aufkeimende rechtsradikale Gedankengut ernst zu nehmen und aktiv für die Demokratie zu kämpfen. Die Publikation soll nicht nur auf das Kriegsende im engeren Heimatbereich zurück blenden, sondern auch als Mahnung verstanden werden. Das ins Wanken gekommene Gefüge müsse wieder gefestigt werden. Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Stabilität sei Toleranz unabdingbar. Ohne Respekt gegenüber anders Lebenden oder anderes Denkenden sei Toleranz nicht möglich. Allerdings – auch das betonte Scharf- habe Toleranz dort eine Grenze, wo die Feinde der Demokratie ein völlig anderes System wollen. Eine vermeintliche Gut-Mensch-Mentalität bewirke hier das Gegenteil. Die gemeinsamen Feinde aller demokratischen Parteien seien Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus.
Auch das haben die AutorInnen – jeder auf seine Weise – versucht, klar zu machen. Menschenwürde und Demokratie zu schützen ist Auftrag aller, nicht nur der Politiker. Die gemeinsamen Feinde über die Grenzen der demokratischen Parteien hinweg seien Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus. Diese Botschaft müsse vom 8. Mai ausgehen. Dr. Margit Berwing-Wittl, Dr. Thomas Barth, Ulrike Weis, Christian Pfeil, Sigrid Ullwer-Paul und Josef Paul, Tina Kolb, Manfred Henn, Franz Härtl sowie Alfred Wolfsteiner beschäftigen sich dabei intensiv mit der Situation im Städtedreieck und Werner Binder beschreibt die Zusammenhänge anhand aller Kriegerdenkmäler im südlichen Landkreis. Mit Wackersdorf und Steinberg beschäftigen sich Anton Eiselbrecher und Jakob Scharf. Eine Schülergruppe des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums Burglengenfeld interviewte Altlandrat Hans Schuierer. Die Broschüre kann zum Preis von 9,80 Euro bei den Autoren, in den Rathäusern von Burglengenfeld, Maxhütte, Teublitz, Wackersdorf, den Museen in Burglengenfeld und Steinberg sowie in einigen Buchhandlungen erworben werden.

