
BURGLENGENFELD. Ein neu erschienenes Buch des Volkskundemuseums Burglengenfeld widmet sich dem Ende des Zweiten Weltkriegs im heutigen Städtedreieck und der nachfolgenden Nachkriegszeit – mit besonderem Fokus auf bislang kaum bekannte regionale Ereignisse. Es ist ab sofort für 9,80 Euro in den Rathäusern von Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof, Teublitz und Wackersdorf, im Volkskundemuseum Burglengenfeld, im Braunkohlemuseum Steinberg am See sowie in den Buchhandlungen in Burglengenfeld erhältlich.
Herausgegeben wurde das Buch vom Volkskundemuseum in Zusammenarbeit mit Kreisheimatpfleger Jakob Scharf, den Heimatpflegerinnen und Heimatpflegern des früheren Landkreises Burglengenfeld sowie lokalen Archiven. Anlass ist das 80-jährige Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs.
Im Mittelpunkt der Veröffentlichung stehen die Geschehnisse rund um den 22. und 23. April 1945, als der Krieg in der Region – rund zwei Wochen vor der offiziellen Kapitulation am 8. Mai – bereits zu Ende war. Die Beiträge zeichnen ein vielschichtiges Bild der letzten Kriegswochen und der unmittelbaren Nachkriegszeit aus lokaler Perspektive. Dabei stützen sich die Autorinnen und Autoren auf zahlreiche bislang unveröffentlichte Quellen und Zeitzeugnisse.
So schildern etwa A. Wolfsteiner und Ch. Pfeil die Einnahme des Städtedreiecks und die folgenden Ereignisse aus amerikanischer Sicht. Ch. Pfeil, ehemaliger US-Offizier, konnte für seine Recherchen zahlreiche bislang in Deutschland unbekannte Bilddokumente und Militärunterlagen auswerten. Eine besondere Entdeckung: die filmisch dokumentierte Beförderung von General Walton Walker durch General George S. Patton im Burglengenfelder Zementwerk – heute ein bedeutendes zeithistorisches Dokument.
Das Buch bietet darüber hinaus neue Einblicke in das Kriegsende in Wackersdorf und Steinberg am See und beschreibt in zahlreichen Beiträgen das Leben der Menschen vor Ort während der ersten Nachkriegsjahre.
Begleitend zur Veröffentlichung ist im Volkskundemuseum Burglengenfeld noch bis zum 9. Juni die Sonderausstellung „Ende des Krieges – Anfang des Friedens“ zu sehen. Museumsleiterin Christina Scharinger zeigt dort ausgewählte Originaldokumente und Objekte aus Kriegs- und Nachkriegszeit, die das Thema des Buches anschaulich vertiefen.