Mittwoch, 17. September 2025

Brunnerhof – Strohschweine aus Richt für die Regensburger Wurstkuchl

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Wer vor Josef Brunners Schweinestall steht, reibt sich verwundert die Nase – denn hier riecht es nicht nach Stall und Schweinemist. „Das ist das Schöne an dieser Haltung: Die Schweine haben immer Zugang zu Frischluft und Tageslicht. Sie können sich frei bewegen – und das auf frischem Stroh“, sagt Brunner mit einem Lächeln.

Er ist überzeugt von der artgerechten Strohschwein-Mast: dazu gehören unter anderem die offene Stallhaltung, der Anbau des Getreides auf den eigenen Äckern und auch die Schlachtung und Vermarktung der Tiere in Eigenregie. Ergänzt wird das Konzept durch das Café und den Hofladen des Brunnerhofs in Richt, einem Ortsteil von Schwandorf an der B85 Richtung Amberg gelegen.  

Zur Erntezeit ist auf dem Brunnerhof viel zu tun, das Getreide wird als Futtermittel an die Strohschweine verfüttert. Auf der Stroheinstreu tummeln sich die Tiere und der anfallende Festmist ist der Dünger für die Felder. So hält Josef Brunner die Kreisläufe auf seinem Betrieb geschlossen.

Ernte 2025: gute Erträge trotz Wetterkapriolen

Die Getreideernte bei Weizen und Gerste ist seit Mitte August auf dem Brunnerhof abgeschlossen und der Landwirt und Unternehmer Brunner zieht eine positive Bilanz: Trotz der Nässe im Frühjahr und den letzten Wetterkapriolen mit rapiden Temperaturumschwüngen stehe ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr in den Büchern. 

Nun komme die Zeit der Zwischenfrucht und das Erntejahr neigt sich für Brunner dem Ende zu. „Das geschieht zuletzt immer häufiger so früh, da sich der Klimawandel schon bemerkbar macht“, fügt er an. Josef Brunner passt seinen Betrieb an die Klimaveränderungen an, sei es bei der Saat oder bei der Ernte. Der Erfolg gibt ihm recht: neben seiner Familie, die auf dem Hof arbeitet, beschäftigt er acht weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Strohschwein als Markenzeichen –
auch in der Regensburger Wurstkuchl

Die Ställe sind offen, was die rund 500 Vierbeiner erkennbar genießen. Foto: Simon Färber

Bis zu 90 Prozent der Ernte verwendet Brunner für die hauseigenen Strohschweine. 2022 baute er einen neuen Stall gemäß der Haltungsform 3, bei der die Tiere 40 Prozent mehr Platz gegenüber der üblichen, konventionellen Haltung haben. Die Ställe sind offen, was die rund 500 Vierbeiner erkennbar genießen. „An dieser Stelle ist mir Transparenz ein großes Anliegen. Jeder darf auch in meinen Stall schauen, wenn er will“, so Brunner weiter. Von der Schlachtung bis zu den fertigen Fleischerzeugnissen ist es ein direkter Weg, den Brunner gänzlich selbst bestimmt. Im Hofladen ist ein Vollsortiment an Fleischprodukten vorzufinden. Der Brunnerhof beliefert auch die Gastronomie, wie etwa die „Wurstkuchl“ in Regensburg. 

Der Hofladen des Brunnerhofs in Richt. Foto: Simon Färber

Das alles hat natürlich seinen Preis: die Fleisch- und Wurstwaren vom Brunnerhof sind teurer als das Billigkotelett aus der Massentierhaltung. Doch der Kunde erhält dafür einen reellen Gegenwert  aus Regionalität, Tierwohl, Transparenz und Direktvermarktung. Aber vor allem ist es die herausragende Qualität der Endprodukte, die den Unterschied macht. „Die Kreisläufe bleiben geschlossen und die Wege kurz – und das ist auch unser Anspruch“, fügt er hinzu. Infos unter: www.brunnerhof-richt.de

(Text: Simon Färber)

Facebook
LinkedIn
Email
Print