„Josefine Haas und ihre Absichten waren höchst modern für eine Frau ihrer Zeit“ Das betonte Bürgermeister Thomas Gesche bei der 63. Auszahlung der „von Laengenfeld-Pfalzheim´schen Aussteuer-Stiftung“ im Historischen Rathaussaal. Josefine Haas (1783-1846), Ehrenbürgerin der Stadt Burglengenfeld, habe als Vordenkerin ihrer Zeit jungen Mädchen eine Art Starthilfe für ein selbstbestimmtes Leben geben wollen. „Die Grundidee der Stiftung ist immer noch modern und sollte uns einen Denkanstoß geben, unsere persönliche Einstellung zu gesellschaftlichen Strukturen und Werten unserer Zeit zu hinterfragen“, so der Bürgermeister in seiner Festrede.
Josefine Haas ist eine der bekanntesten historischen Persönlichkeiten Burglengenfelds, um deren Leben und Wirken sich zahlreiche – auch romantische - Legenden ranken. Bei der Feierstunde zur Vergabe der Brautgeschenke brachte Christina Scharinger, Leiterin des Oberpfälzer Volkskundemuseums, mittels eines kurzweiligen Vortrags etwas Licht ins Dunkel der Geschichte. Lena Meier und Sara Günther von der Hans-Scholl-Grundschule trugen ein Gedicht zu Ehren der Stifterin vor und Andreas Januschke und Anna Deml sorgten für die musikalische Umrahmung des Festaktes.
Zweifelsfrei erwiesen ist, dass Josefine Haas mit dem Diplomaten Franz Graf von Lerchenfeld eine Ehe zu „linker“ Hand einging und bis zu seinem Tode in Wien mit ihm zusammenlebte. Sie kam zu einem beträchtlichen Vermögen und gründete mehrere wohltätige Stiftungen zugunsten benachteiligter Mädchen, denen sie selbst die eigene Armut in der Kindheit ersparen wollte.
In diesem Jahr haben sieben junge Frauen je 1000 Euro aus der Stiftung bekommen, es sind dies: Deml Jasmin, Demirtas Ilayda, Fehl Xenia, Mitschke Lara, Özdemir Kübra, Titovska Nina und Fiona Wehr.
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