Vor fast fünf Jahren, am 10.02.2023, setzte sich Georg Hoffmann (CSU) bei einer Stichwahl mit 51,3% der Stimmen um das Amt des Bürgermeisters von Bodenwöhr durch. Sein Konkurrent war damals Hubert Süß von der Bürgerliste Bodenwöhr, der auf 48,7% der Stimmen kam. Hoffmann folgte damit seinem Vorgänger Richard Stabl, der aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Seitdem hat sich in der Hammerseegemeinde viel getan, das Hoffmanns Handschrift trägt. Dem unvoreingenommenen Betrachter fallen hierbei auf den ersten Blick neben den zahlreichen zukunftsweisenden Vorhaben, die Hoffmann zum Teil schon fertiggestellt oder zumindest auf den Weg gebracht hat, auch die Projekte auf, die weniger mit dem Bürgermeisteramt, sondern mehr mit seinem Hobby, nämlich der Schreinerei zu tun hat, auf.
Bau der modernsten Schule im gesamten Landkreis
Mit dem Bau der neuen Grundschule betritt die Gemeinde Bodenwöhr neue Dimensionen, zumindest was das Investitionsvolumen betrifft. Rund 10 Mio. EUR wird das Prestigeprojekt kosten, damit weit mehr als doppelt so viel, wie die Hammerseehalle vor knapp 20 Jahre, die auf rund 3,5 Mio. EUR kam. Nach Fertigstellung dürfte es wohl die modernste Grundschule im Landkreis Schwandorf sein. Unmittelbar damit zusammen hängt das kürzlich fertiggestellte, mit Hackschnitzel betriebene Blockheizwerk, das von allen Seiten gelobt und als Vorzeigeprojekt für eine zukunftsweisende und energieunabhängige Heizung gehandelt wird. Nicht weniger wichtig erscheinen die arbeitsaufwendigen Bürgerforen, um zusammen mit dem „Integrierten nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept“ (INSEK) und dem „Kommunalen Denkmalkonzept“ (KDK) hohe Fördergelder für den geplanten Ausbau der sechs erarbeiteten Sanierungsgebiete, 1. Hammersee, 2. Ortsmitte, 3. Ludwigsheide, 4. Sulzbachtal, 5. Weihersiedlung und 6. Bahnhof zu erhalten. Neben diesen Großprojekten wurden aber auch die Infrastruktur und Pflichtaufgaben nicht vergessen und zahlreiche Wasser- sowie Abwasserleitungen saniert oder Straßen erneuert. Auch der Bau eines neuen modernen Recyclinghofes gehört dazu.
Bodenwöhr wird „Golddorf“
Als „Die unendliche Geschichte“ ist dann noch der Kampf gegen die Blaualgen im Hammersee, wo sich die ersten Erfolge abzeichnen, aufzuzählen. Als belohnendes „i-Tüpfelchen“ ist die äußert erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, bei dem Bodenwöhr auf Bezirksebene Platz 1 erreichte und sich „Golddorf“ nennen darf sowie auf Landesebene eine Silbermedaille erhielt, zu sehen. In die gleiche Kerbe schlägt der Gewinn der Dorfwette im vergangenen Jahr, bei der es vor allem auf den Zusammenhalt im Ort ankam. Die treibende Kraft war hierbei jeweils Hoffmann. Hervorzuheben ist noch, dass bis auf Neuenschwand alle anderen Feuerwehren neue Einsatzfahrzeuge erhalten haben bzw. werden.
Auch mit seinem Hobby, der Schreinerei, sorgte Hoffmann für Aufsehen.
Es ist ja bekannt, dass Bodenwöhrs Bürgermeister Georg Hoffmann ein Faible für den Werkstoff Holz hat. Er ist ein leidenschaftlicher Hobby-Schreiner, dem es großen Spaß macht, seine Ideen aus Holz in seiner Werkstatt umzusetzen. Davon hat auch die Hammerseegemeinde schon mehrfach profitiert: Der Advent 2019 begann mit einem richtigen Highlight im wahrsten Sinne des Wortes. Viele Bürger schauten verwundert, als Bauhof-Mitarbeiter Ende November eine über 2 m große Laterne aus Holz auf dem erhöhten Absatz vor der Kirche über dem Rathausvorplatz aufstellten. Erst bei Dunkelheit, als die Laterne hell leuchtete, weithin sichtbar war und alle Blicke auf sich zog, wurde die Bedeutung der Laterne als zusätzliche, ganz besondere Weihnachtsbeleuchtung in der Bodenwöhrer Ortsmitte wahrgenommen. Seitdem hörte man ausschließlich positive Kommentare, wie „so eine tolle Idee“ oder „wunderschönes Weihnachtslicht“. Die Idee sei ihm gekommen, so Hoffmann, als er zum ersten Mal die 16 m hohe Advent-Laterne, die im österreichischen Wolfgangsee schwimmt, gesehen habe. Wenn es klappt, soll die Bodenwöhrer Weihnachtslaterne, die Hoffmann bis auf einige Feinheiten an einem einzigen Wochenende zu Hause selbst in seiner Werkstatt gebaut hat, auch mal im See schwimmen, vielleicht auch in einer größeren Ausfertigung. Dann kann sie eine ähnliche Funktion übernehmen, wie die Laterne im Wolfgangsee oder die Holzkugel am Steinberger See – ein Leuchtturmprojekt für Bodenwöhr, so Hoffmann, die „Bodenwöhrer Hammerseelaterne“
Heiraten mit Herz und Hammersee
Als nächstes überraschte Hoffmann die Bodenwöhrer vor zwei Jahren mit einem 3 m großen Herz im Kunst- und Kulturgarten, das zwischenzeitlich als beliebter Selfie-Point genutzt wird. Die Idee zu diesem Herz sei ihm gekommen, als wir die Möglichkeit zum „Heiraten am Hammersee“ schufen, erzählt Hoffmann. Nach dem Ja-Wort wollen natürlich alle Brautpaare zur Erinnerung an diesen Moment Fotos mit dem See im Hintergrund. Wird das Paar dann noch von einem Herz eingerahmt, wäre das eine perfekte Kulisse und an Romantik nicht mehr zu überbieten. Genauso ist es geworden, das Heiraten am Hammersee hat sogar zugenommen und es gab bisher kein einziges Paar, das diesen besonderen Moment nicht mit einem Foto festgehalten hat. Aber auch viele andere Hammerseebesucher nutzen diese Möglichkeit. Hoffmann hatte nicht nur die Idee, sondern er sägte, schleifte, hobelte und leimte alles selbst bei sich zu Hause, bis das Herz fertig war und damit nicht nur ein weiteres Wahrzeichen entstand, sondern damit Bodenwöhr und das Oberpfälzer Seenland in ganz Deutschland bekannt machte.
Schwimmende Bühne auf dem Hammersee
Seit Sommer dieses Jahres gibt es nun eine Seebühne auf dem Hammersee, die ebenfalls Hoffmanns Handschrift trägt. Einsatzmöglichkeiten gebe es viele, erklärt Hoffmann. „Alles ist denkbar, ob Konzert, Serenade am See, Theateraufführungen oder auch ein Gottesdienst.“ Mit einem „Langschläfer-Gottesdienst“ der evangelischen Kirchengemeinde und einer „Serenade am Hammersee“ mit den Oberpfälzer Seenlandmusikanten fanden darauf bereits zwei erfolgreiche Veranstaltungen statt. Nachdem Hoffmann sich eine Genehmigung vom Landratsamt geholt hatte, bestellte er das erforderliche Material im Internet, nahm Urlaub und legte zusammen mit dem früheren Wasserwart Walter Spirk und Günter Treml am Badeplatz drei Tage lang Hand an. Entstanden ist eine 6 x 6 m große schwimmende Seebühne. Der schwimmende Unterbau besteht aus acht PEHD-Kunststoffrohren mit einem Durchmesser von 40 cm, auf denen ein Metallgerüst befestigt wurde. Darauf wurde dann ein Lattengerüst mit Lärchenbrettern geschraubt.
Hammersee-Leuchtsterne ziehen Besucher in den Bann
„Der Hammersee brennt – 1.000 schwimmende Bodenwöhrer Hammersee-Leuchtsterne“ zogen heuer die Besucher des Hammerseefestes zusätzlich zum Hochfeuerwerk in ihren Bann. Für das Hammerseefest schreinerte er 13 Sterne aus Holz mit einem Durchmesser von rund 3 m, die vor Anbruch der Dunkelheit in den See gezogen wurden. Auf den Sternen waren je 73 LED-Lichter befestigt. Es war ein grandioses Bild, als die rund 13 Sterne mit rund 950 Lichtern in der Dunkelheit über den See schwammen und zusätzlich zum Hochfeuerwerk für einen ganz besonderen Eyecatcher sorgten.
Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang, dass Hoffmann für den Festgottesdienst zur 900-Jahre-Feier im Juni dieses Jahres extra einen eisernen Leib Christi aus dem von der Gemeinde eingelagerten Hüttenwerksschatz aufbereiten ließ, um einen Bezug zur Geschichte Bodenwöhrs herzustellen. Das rund 2 m große historische Kruzifix, an dem der Corpus Christi befestigt wurde, schreinerte er wiederum selbst zusammen.
Packe gerne mit an
Über sich selbst meint Hoffmann: „Ich bin nicht nur Chef auf dem Bürgermeistersessel im Rathaus, sondern fürchte mich auch nicht davor, selbst mitzuarbeiten und Hand anzulegen“. „Beim Einbringen der schwimmenden Röhrichtteppiche zum Beispiel, war ich nicht nur der Bürgermeister, sondern auch quasi Bauhofmitarbeiter und packte zusammen mit dem Kollegen Georg Schuhbauer vom Bauamt sowie den Mitarbeitern des Bauhofes gemeinsam an und setzte dabei auch meinen Bulldog sowie meine Seilwinde mit ein“. „Die Schreinerprojekte sind ein willkommener Ausgleich zum manchmal bis zu 17 Stunden andauernden Bürgermeisterjob“, meint Hoffmann, „manchmal brauche ich das auch einfach, um im Hobby wieder Energie und auch Ideen für mein Amt zu finden.“ Da dadurch Projekte zum Positiven der der Gemeinde entstehen, werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Hoffen wir, dass uns der „schreinernde Bürgermeister“ noch mit zahlreichen weiteren kreativen Ideen überrascht.
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