Seit 25 Jahren wird beim Jacob in Bodenwöhr die Starkbierzeit eingeläutet

Landrat Ebeling erhielt zur Erinnerung ein Aiwanger-Wahlplakat. Fot: hpw

Auf Alkohol und Fleisch verzichtete an diesem Abend keiner. Foto: hpw
Nur wenige Tage nachdem der Fasching „beerdigt“ wurde, heißt es in Bodenwöhr: „Auf geht’s zum Jacobator-Anstich“. Fastenzeit und Starkbierzeit müssen sich nicht unbedingt ausschließen. Heuer schon gleich gar nicht, denn die Familienbrauerei Jacob hatte zum 25. Mal in die altehrwürdigen Gewölbekeller zum Jacobator-Anstich eingeladen. Rund 500 Starkbierfreunde ließen sich das Spektakel nicht entgehen.
Brauereichef Marcus Jacob zeigte sich bei der Jubiläumsveranstaltung sichtlich zufrieden und bestens gelaunt. Die illustre Gästeschar war gut drauf und genoss insbesondere den frisch gezapften Jacobator. Musikalisch wurde sie von den Tanngrindler Musikanten eingestimmt. Die zahlreich vertretene Polit- und Lokalprominenz, allen voran Landkreischef Thomas Ebeling und Bürgermeister Georg Hoffmann, wurde von Marcus Jacob herzlich begrüßt. Ein besonderer Gruß samt einem Blumenarrangement ging an die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf sowie an die Königlichen Hoheiten, die amtierende Bayerische Bierkönigin Linnea Klee und die Ex-Bierkönigin Sahra Jäger. Blumen gab es auch für die Organisatorin Mechthild Butschbach sowie für Gerlinde Ziereis, die seit 25 Jahre immer bestens für die Bedienung der Gäste sorgt. Ordentlich Lob gab es vom Chef des Hauses für das Personal, angefangen vom Küchenpersonal bis zu den Bedienungen in der „Starkbier-Gruft“, ohne die der Bieranstich gar nicht möglich wäre.

Der Fasching ist vorbei, es lebe die Starkbierzeit.
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Zum süffigen Doppelbockbier braucht es natürlich eine wirklich feste Unterlage. Die Bedienungen hatten alle Hände voll zu tun, die hungrigen Münder mit deftigen Speisen zu versorgen. Der Gaumen konnte sich zwischen einer leckeren Schweinshaxe, Wiener Schnitzel, Wurstsalat oder einer feurigen Gulaschsuppe entscheiden. Gespannt erwarteten die Starkbierfreunde den traditionellen Fassanstich, den diesmal die charmante Bierkönigin vornahm. Braumeister Martin Spießl assistierte und legte ihr den Schurz um, der diesmal nötig sein sollte. Nach einem kräftigen Spruz in Richtung der Ehrengäste und ein paar Schlagen, schäumte das dunkle Gebräu in den Krügen. Man prostete sich einen kurzweiligen Abend zu, durch den der Humorist Bäff führte.

Deftige Schmankerl gab es aus der Küche des Hauses.
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Frohsinn und Spaß standen trotz Fastenzeit im Mittelpunkt. Foto: hpw

„Wer durstig, hungrig und arbeitsscheu ist, der sitzt heut beim Jacob-Bräu“, meinte Starkbierredner Roßkopf.
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Das kleine Pilsner Bier macht selbst den Bäff mobil.
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Frieder Roßkopf, Chef der Tanngrindler Musikanten, ist seit 15 Jahren in eine feste Größe. In seiner traditionellen Fastenpredigt spannte er einen Bogen von der großen Politik bis zur Gemeinde Bodenwöhr, deren Chef Georg Hoffmann als Messias und Super-Schorsch vom Hammerweiher im Mittelpunkt stand. Über den marathon-trainierenden Rathauschef sagte Roßkopf: „Neben Hoffman läuft Frau Röder, sonst wär Laufen für ihn öder“ und „darüber kreist ein flotter Geier, die Freifrau Verena Obermeier“. Der Starkbierredner warf auch einen Blick hinüber nach Steinberg wo Sepp Fenzl mit „seinem Redeschwall“ und „Sitting Bull“ Josef Haller jeweils einen Gastro-Tempel betreiben. Auch Hallers Kronprinz Martin Spießl, der noch „unbeweibte, floride Braumeister und Weißbiersieder“ geriet ins Rampenlicht. Da er gerne zum Ballermann fliegt, wurde ein Survival-Kit und ein Besen überreicht. Gesangseinlagen zur „Berliner Luft“ und „Was kann der Marcus nur dafür, dass er so schön ist“, animierten das Publikum zum Mitmachen. Nach dem Hyp um die Dubai-Schokolade hat man bei Jacob schnell erkannt, dass Deutschland ein „Dubai-Bier“ braucht, wusste der Starkbierredner zu berichten. Er präsentierte das „Jacob-Dubai-Bier“ als grünen Traum und reichte der Bierkönigin eine Kostprobe.

Das Jacob-Dubai-Bier, ein grüner Traum im schlanken Glas. Foto: hpw

Anlässlich des Jubiläums erinnerte Roßkopf auch an den früheren Meister-Brauer Holger Becker, an Sepp Hackl, der 65 Jahr lang als Faktotum galt und nicht zuletzt an Inge Jacob, den guten Geist des Unternehmens, die ihren Söhnen die Richtung weist. Brauereidirektor Fritz Jacob dankte der Prediger für seinen Geistesblitz die „Nulldreiunddreissiger Handgranate“ auf den Markt zu bringen.


Blumen gab es für Gerlinde Ziereis. Foto:hpw
Josef Piendl , seit 2006 Werbeikone der Familienbrauerei Jacob sorgte schließlich in Erinnerung an den Roider-Jackl mit seinen Gstanzln noch einmal für eine bombige Stimmung. Für das „wohl beste Bier der Welt“ zeichnete Braumeister Martin Spießl verantwortlich. Das 7,5- Prozent starke Bockbier ließen sich die zahlreichen Besucher genüsslich schmecken. Anlässlich des 25. Jacobator-Anstichs durfte der eigens aufgelegte Jubiläums-Steinkrug mit nach Hause genommen werden.