Schwarzenfeld/Schwandorf. Die laufenden Bauarbeiten zur Erweiterung des Stromnetzes in Schwarzenfeld liegen im Zeitplan. Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat seit dem offiziellen Spatenstich im Juli schon mehr als die Hälfte der neuen Erdkabel verlegt, die künftig das Umspannwerk Schwarzenfeld mit dem Schalthaus Buchtal verbinden werden. Das Projekt soll im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. Der flächendeckende Ausbau des Stromnetzes ist ein Großprojekt des Bayernwerks.
„Mit der Maßnahme machen wir das Netz fit für die kommenden Jahre. Wir steigern die Versorgungssicherheit und erweitern die Leistungsfähigkeit im Hinblick auf den steigenden Bedarf“, erläutert Netzbauleiter Tobias Henfling vom Bayernwerk-Kundencenter Schwandorf. Das Netzbau-Projekt in Schwarzenfeld ist ein wichtiger Schritt für die Energiezukunft. Die Energiewende und der Anschlussboom von Photovoltaikanlagen sind der Anlass für die neue Mittelspannungsverbindung. Auch der Strombedarf wächst künftig, etwa durch den zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen. Die gesamte Stromleitung verläuft in Zukunft rund 6,5 Kilometer unter der Erde.
Schonende Netzbautechnik
Derzeit verbinden die Techniker die einzelnen Bauabschnitte. Noch in diesem Jahr soll so die Leitung an das Schalthaus Buchtal angeschlossen werden. Anfang kommenden Jahres folgt die Anbindung des Umspannwerks in der Sandstraße am Rande des Sportparks und der Bahnlinie. In den kommenden Wochen findet die Querung der Staatsstraße St2156 mittels Spülbohrtechnik statt. Ein Spezialgerät bohrt und spült einen Bohrkanal, in dem anschließend Leerrohre verlegt werden. Die Spülbohrung führt die Firma Streicher als Partner des Bayernwerks aus. „Mit dem Spülbohrverfahren queren wir Straßen, Flüsse, Gleise oder natürlich anspruchsvolles Gebiet. So halten wir die Eingriffe in die Natur gering und vermeiden Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen“, erklärt Simon Schlagenhaufer, Projektmanager am Kundencenter Schwandorf.
Auch eine weitere Netzbautechnik kam bei dem Projekt zum Einsatz. Mit einem Kabelpflug wurden Teile der Mittelspannungsleitungen schonend in die Erde eingebracht.
Das Bayernwerk wendet für die Stärkung des lokalen Stromnetzes rund 2,1 Millionen Euro auf. Nach Abschluss aller Bauabschnitte, zu denen auch die Unterquerung der Bahnlinie gehört, soll die Leitung voraussichtlich im Mai 2024 in Betrieb gehen.
Investition in die Energiewende
Rund 425.000 dezentrale Einspeiser von Erneuerbarer Energie hat das Bayernwerk bereits erfolgreich ans Netz angeschlossen, darunter überwiegend Photovoltaikanlagen, und die Zahl steigt unaufhaltsam. „Wir befinden uns mitten in einer historischen Transformation der Energieversorgung“, erklärt Tobias Henfling. Denn um die Klimaziele zu erreichen, müssen bis 2030 in Bayern die Hochspannungs-, Mittelspannungs- und Niederspannungsnetze umfassend ertüchtigt und ausgebaut werden. Auch zahlreiche Umspannwerke müssen in den kommenden Jahren neu gebaut oder erweitert werden.
„Gerade die Verteilnetze bekommen für den Klimaschutz und die Gesellschaft eine immer größere Bedeutung. Denn es gilt: ohne Verteilnetze keine Energiewende“, sagt Tobias Henfling. Insgesamt investiert das Bayernwerk im Jahr 2023 rund 790 Millionen Euro in den Netzausbau, deutlich mehr als in den zurückliegenden Jahren. Der Verteilnetzbetreiber rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.
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