
Foto: Christiane Vatter-Wittl
Kümmersbruck. Das Amberger Seminar gilt seit Jahrzehnten als zentrale berufswissenschaftliche Fortbildung der Region und bietet Lehrkräften die Möglichkeit, sich in vielfältigen Themenbereichen weiterzubilden, Experten zu treffen und sich über aktuelle bildungspolitische Entwicklungen auszutauschen. Am Wochenende fand dieses zum 63. Mal statt. An zwei Tagen nutzten die Lehrerinnen und Lehrer der Oberpfalz die über 25 Workshops, um sich auf unterschiedlichsten Ebenen fachlich und pädagogisch fortzubilden. Begleitend präsentierte eine große Verlagsausstellung die namhaften Fachverlage für die Bildungslandschaft. So konnten die Pädagogen auch in die aktuellen Werke hineinschauen und sich mit den neuesten Innovationen befassen.
Traditionell findet am Samstag immer ein Hauptvortrag zu einem aktuellen Thema statt. Die Lehrkräfte gehen mit der Zeit, denn in diesem Jahr stand der Vortrag ganz im Zeichen von Künstlicher Intelligenz.
BLLV-Bezirksvorsitzender Manuel Sennert und seine Stellvertreterin Tanja Fahrnholz hießen die zahlreichen Lehrkräfte sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche und Schulverwaltung willkommen. Besonders begrüßt wurde BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.
Die Schulband unter der Leitung von Christine Schmeiler sorgte für den musikalischen Auftakt und für Begeisterung beim Publikum.
Zweite Bürgermeisterin Elisabeth Gruber bedankte sich ebenfalls bei der Schulband und stellte heraus, wie wichtig es ist in die Bildung der Kinder zu investieren. Sie beglückwünschte alle Teilnehmer des Amberger Seminars, die sich Zeit nahmen, um sich weiterzubilden und dem spannenden Hauptvortrag zu folgen. „Die Welt dreht sich immer schneller und KI trägt dazu bei! Wichtig ist es, den Umgang mit KI in vernünftige Bahnen zu lenken und dass der Mensch immer noch schlauer ist als die KI. Genauso wichtig ist es, dass die Lehrer auf dem neuesten Stand sind und man noch einen Vorsprung hat.“, so Gruber.
Darauf ging auch Verbandspräsidentin Simone Fleischmann ein, denn auch sie stellte fest: „KI geht nicht mehr weg! Ihr habt euch ohne Frage das Zukunftsthema ausgesucht, bei dem viele Menschen riesen Hoffnung haben. Wir müssen in den Schulen die sein, die die coolsten Innovationen haben!“ Allerdings stellte sie dieses Zukunftsthema auch in Verbindung mit den anderen aktuellen Themen, die die Pädagogen derzeit beschäftigen. Nur weil es KI gibt, geht der Lehrermangel nicht weg, die Klassen werden nicht kleiner und die von der Politik gewünschten Einschränkungen werden nicht weniger. Auch Vorschläge seitens der Politik, wie man mit KI den Lehrermangel beheben möge, lehnte sie ab. Zum Beispiel werde angedacht, dass ein Lehrer in einem Zimmer stehe und dessen Unterricht in ein anderes Zimmer gestreamt werde. Dass das praktisch nicht funktionieren kann, wussten alle Anwesenden. Schließlich brauchen die Schüler Beziehungen zu echten Lehrkräften, mit denen und durch die sie lernen können. Die KI kann eine Lehrkraft nicht ersetzen, so Fleischmann.
Wie man sie aber trotzdem durchaus nutzen kann, das schilderte Hauptreferent Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz von der Universität Bamberg. Gerholz, Leiter des Zentrums für Lehrer:innenbildung und ausgewiesener Experte für digitales Lernen, didaktische Innovation und Künstliche Intelligenz, analysiert in seiner Forschung die Lernwelt heutiger Schülerinnen und Schüler und zeigte praxisnahe Wege auf, wie Schule modern gestaltet werden kann.
In seinem Vortrag „Googelst du noch oder promptest du schon? – Mit künstlicher Intelligenz Lernen, Lehren und Leiten an der Schule modern gestalten“ erläuterte er, wie Schülerinnen und Schüler heute denken, kommunizieren und digitale Technologien intuitiv nutzen. Er zeigte auf, wie Lehrkräfte mit passenden didaktischen Ansätzen auf diese Lernbedingungen reagieren können und welche Voraussetzungen es braucht, um KI sinnvoll in schulische Entwicklungsprozesse einzubetten.
Zum Abschluss dankten die Veranstalter dem gesamten Organisationsteam, das mit großem Engagement zum Gelingen des Seminars beitrug. Stellvertretend wurden Sabrina Mittermeier, Wolfgang Prasse, die BLLV-Kreisverbände Amberg-Stadt und -Land, Vilseck und Sulzbach-Rosenberg sowie der örtliche Leiter Markus Gleißner genannt.








