Den Bieranstich durfte der scheidende Ortsgeistliche, Pater Stephan, vornehmen. Starkbierredner Bernd Hasselfeldt lief zur Höchstform auf und sorgte für eine heitere Stimmung.
Zum Jubiläums-Starkbierfest spielten die Fronberger Kirwamusikanten auf. Über 250 Zuhörer waren in die neu sanierte Sporthalle gekommen um einen kurzweiligen Abend zu verleben. Zum Bieranstich hatte Moderator Markus Fischer zahlreiche Honoratioren auf die Bühne geladen. Etwas unverhofft stand hier der äußerst beliebte Pater Stephan, „die hochwürdige Geistlichkeit“, im Mittelpunkt. Ihm wurde die Ehre zuteil, den Banzen Starkbier aus der Familienbrauerei Jacob anzustechen. Brauereichef Marcus Jacob dirigierte den beschürzten Pfarrer, der nach einem zaghaften Schlag noch drei kräftigere hinterherschickte, bevor es hieß: „O’Zapft is“. Gemeinsam prostete man den zahlreichen Gästen zu, die schon gespannt der traditionellen Fastenrede entgegenfieberten.
Doch zuvor gab es eine gekonnte Schauspieleinlage durch JU-Mitlieder, die den Sketch „Der zerbrochene Maßkrug“ zur Aufführung brachten. Danach erklang der Bayerische Defiliermarsch zum Einzug des Starkbierredners Bernd Hasselfeldt. „Seids alle willkommen, ihr Alteingesessenen*innen, alle Stockerauer*innen, Waldheimer*innen und Oderer*innen. „Heid zu doch muass ma gendern. Des hört sich nicht nur furchtbar an, sondern man muss a no denka“, erklärte der Redner eingangs.
„Wos is no passiert, de letzten drei Joar? Wehmütig kam Bruder „Hasselbär“ auf Pater Stephan zu sprechen, der im September die Gemeinde verlässt. „Eitza wou alles passd, wou du immer mehr verstehst, wou mir vor allem di verstenga muast geh. I muass sogn mir stinkt da“, meinte der Prediger. Eine spontan einberufene Sammelaktion für die Kirchenheizung spülte schnell einige Hunderter in die Kasse. Landrat Thomas Ebeling und Schulleiter Dominik Bauer mussten 50 Euro berappen, bevor der g’scheide Mesner von Heselbach um eine angemessene Spende gebeten wurde.
Hasselfeldt hatte auch vom Missgeschick des hiesigen Böllerhauptmannes erfahren, der mit einem Böller samt Pulver in seinem Kofferraum an der tschechischen Grenze in Erklärungsnot kam. Ein besonderer Willkommensgruß galt Bürgermeister Harald Bemmerl, dem einzigen Sozi-Bürgermeister im ganzen Gei, der selbst als Opfer der 30er Zone beim Kindergarten geblitzt wurde. Auch die fehlenden Fußballtore in der neuen Sporthalle und die ärgerliche Sache, bei der Saubär*in in den Klobürstenhalter bieselte, riefen den „Oberguru“ der Gemeinde auf den Plan. Für ausgelassene Lacher sorgte auch die 23 Kilometer lange Umleitung über die Autobahn um von der Skihütte zum Tennisheim zu gelangen. Einen Seitenhieb konnte sich Bernd Hasselfeldt bezüglich der „de Klitsch’n im Nordosten“ (Wackersdorf) nicht verkneifen. Natürlich hatte er die Mikrofonpanne bei einer Wahlveranstaltung von Bürgermeister Falter mitbekommen. Der Redner wusste auch, warum montags in der VG immer viele Homeoffice machen wollen. „I sogs euch“, so der wohl beste Starkbierprediger im Land: Weil der Jahn wieder mal verloren hat und der Herr Bürgermeister eine scheiß Laune hod.
Auch wenn immer mal d’Hosn rutschte, Bernd Hasselfeldt lieferte mit seiner unnachahmlichen Art eine seiner wohl stärksten Starkbierreden ab, wofür er am Ende zu Recht tosenden Applaus erntete.
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