
Ob am Waldbad, im Dirtpark oder in den Vereinen: Die Hemauer Jugendlichen sind aktiv und heimatverbunden. Trotzdem wünschen sie sich mehr Mitsprache, wenn es um Themen wie Infrastruktur oder Veranstaltungen geht. Handy und soziale Medien spielen zwar eine große Rolle, doch ganz oben auf der Liste der Lieblingsbeschäftigungen stehen Treffen mit Freunden und Vereinsaktivitäten. Das sind nur einige zentrale Erkenntnisse der ersten großen Jugendumfrage der Stadt Hemau.
Was bewegt die Jugendlichen?
Wie geht es den Jugendlichen in Hemau? Leben sie gerne hier? Welche Freizeitangebote nutzen sie? Und was fehlt noch? Um das herauszufinden, startete die Stadt Hemau im Sommer 2025 eine umfassende Online-Befragung. Initiiert wurde sie von Bürgermeister Herbert Tischhöfer und dem Jugendbeauftragten des Hemauer Stadtrates, Markus Huber. 1.107 Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren aus Hemau und den Ortsteilen wurden persönlich angeschrieben und eingeladen, anonym und bequem per QR-Code am Smartphone, Tablet oder PC mitzumachen.
„Wir wollten die Wünsche und Bedürfnisse der jungen Menschen in unserer Gemeinde besser kennenlernen, quasi aus erster Hand. Die Ergebnisse werden in die künftige Gestaltung unserer Stadt einfließen“, erklärt Bürgermeister Herbert Tischhöfer.
Hohe Beteiligung aus allen Ortsteilen
289 Jugendliche beteiligten sich – eine Quote von 28,4 Prozent. „Das ist sehr beachtlich“, findet Jugendbeauftragter Huber. „Vor allem die Ortsteile sind stark vertreten. In Kollersried haben beispielsweise 80 Prozent der angeschriebenen Jugendlichen mitgemacht. In allen Ortsteilen und in Hemau selbst lag der Teilnahmequotient immer bei über 20 Prozent, teils weit darüber. Das zeigt deutlich, dass die Jugendlichen mitgestalten wollen.“
Im Fokus der Umfrage standen die Themenbereiche Freizeit, Mobilität und Wünsche. Besonders erfreulich: Die Jugendlichen fühlen sich wohl in Hemau. Auf einer Skala von 1 („nicht wohl“) bis 5 („sehr wohl“) lag der Durchschnitt bei 3,87. „Das ist ein sehr guter Wert. Vieles läuft bei uns also schon richtig“, ordnet Huber ein.
Mobilität bleibt Knackpunkt
Beim Thema Mobilität hingegen sehen viele Jugendliche noch Verbesserungspotenzial. Die Mehrheit ist mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs oder lässt sich fahren. Kritisch bewertet wird die ÖPNV-Anbindung. „Mit unserem On-Demand-Verkehr elma haben wir schon viel verbessert. Die Jugendlichen wollen aber natürlich auch am Wochenende und nachts unterwegs sein. Das können wir leider im Moment nicht lückenlos abdecken“, so Tischhöfer. Positiv sei jedoch, dass über 80 Prozent der Jugendlichen angeben, nie oder nur gelegentlich mangels Fahrgelegenheiten auf Freizeitaktivitäten verzichten zu müssen.
Neuer Treffpunkt entsteht
Außerdem ganz oben auf der Wunschliste: ein großer, zentraler Spielplatz und ungestörter Treffpunkt im Freien. „Den Wunsch können wir zeitnah erfüllen“, freut sich Tischhöfer. In Hemau entsteht auf dem Areal zwischen Waldfriedhof und Volksfestplatz in den nächsten Jahren ein neues städtisches Naherholungsgebiet mit Ruhezonen und Actionflächen. Der erste Bauabschnitt ist Ende Oktober mit einem großen Abenteuerspielplatz gestartet. Im Frühsommer nächstes Jahr wird er eröffnet. „Mit über 35 Spielgeräten für jedes Alter wird das ein richtiges Spielparadies mit Strahlkraft über die Gemeindegrenzen hinaus“, verspricht der Bürgermeister.
Künftig mehr Umfragen
Von einer oft unterstellten Null-Bock-Mentalität kann bei den Hemauer Jugendlichen keine Rede sein: Rund 60 Prozent der Befragten wollen mitreden und sich über Umfragen beteiligen – am liebsten über Social Media. „Die Mehrheit möchte auf Instagram angesprochen werden. Hier sind wir schon sehr aktiv. Aber das wollen wir künftig noch stärker nutzen“, kündigt Tischhöfer an. Auch die Jugendumfrage selbst soll keine einmalige Aktion bleiben. In etwa drei Jahren ist eine Neuauflage geplant. Dann wird sich zeigen, wie sich Hemau gemeinsam mit seinen Jugendlichen weiterentwickelt hat. Die Auswertung und alle Ergebnisse der Jugendumfrage 2025 gibt es auf www.hemau.de.








