Sonntag, 28. September 2025

Gemeinderat Bodenwöhr: Streit um Mobilheime, Hausanschluss-Kosten und Eilentscheidung zur Grundschule“

Werner Schneeberger (2.v.l.) wurde zum Standesbeamten und zum Leiter des Standesamtes sowie Melissa Knaub (r.) zur Vertreterin der Kassenverwaltung bestellt. Fotos: Gemeinde Bodenwöhr und Randolf Alesch

Mobilheim genehmigt, Hausanschlüsse nicht und Eilentscheidung des Bürgermeisters 
Der Antrag von Jochen Lutter, für zwei Mobilheime auf seinem Campingplatz in Blechhammer vom Bebauungsplan befreit zu werden, der Antrag von Bruno Grün und weiteren Anwohnern auf Übernahme der Kosten für die Hausanschlüsse bei der Erneuerung der Wasserleitung in der Sudetenstraße sowie eine Eilentscheidung von Bürgermeister Georg Hoffmann (CSU) bei der Vergabe von Arbeiten für die Außenanlage der neuen Grundschule sorgten für rege Wortmeldungen. Auch der Wunsch von Michael Mulzer (SPD) für die Dauer der Sperrung der B85 Geschwindigkeitsanzeigetafeln im Ortsteil Warmersdorf aufzustellen und die Ankündigung von Martin Heinfling (CSU), Angehöriger der Polizeiinspektion Neunburg v.W., dass im kommenden Jahr die Falschparker auf dem Gehweg vor dem alten Rathaus zur Kasse gebeten werden, lieferte Gesprächsstoff. Mit Andreas Seitz, Carina Hoffmann, Stefanie Reiger (CSU), Kurt Pöll (BLB) und Johann Fritsch (FW) fehlten zwar fünf Gemeinderäte, das Gremium war aber beschlussfähig, so Bürgermeister Hoffmann.

Heißwasser-Unkrautvernichter gekauft
Zunächst wurde das Protokoll der letzten Gemeinderatsitzung vom 30.07.2025 gegen die Stimme von Martin Heinfling genehmigt. Anschließend gab Hoffmann folgende Beschlüsse aus dem nichtöffentlichen Teil der gleichen Sitzung bekannt: Hinsichtlich der Erschließung des Taxölderner Baugebietes „In der Ziegelzell“ nahm der Gemeinderat Kenntnis von der Gewährleistungserklärung und des Kostenerstattungsvertrages und genehmigte diesen auch, vorbehaltlich der Genehmigung durch das Landratsamt. Außerdem wurden 17.472 Euro Kostenanteil für die Anschaffung eines Heißwasser-Unkrautvernichters durch die ILE Schwarzach-Regen, genehmigt.

Mobilheime genehmigt
Auf dem Campingplatz in Blechhammer wurden durch den Besitzer Jochen Lutter zwei Mobilheime aufgestellt, die nicht dem erst vor kurzem genehmigten Bebauungsplan entsprechen. Deshalb hat Lutter einen Bauantrag beim Landratsamt eingereicht. Die Gemeinde wurde um Stellungnahme gebeten und schlug vor, den Abweichungen nicht zuzustimmen. Kritisiert wurde, dass der durch Lutter gewünschte und nach seinen Vorgaben gefertigte Bebauungsplan durch ihn selbst nicht eingehalten wurde. Christian Lutter (FW) meinte er könne zustimmen, da der Eigentümer auf Nachfrage mitgeteilt hätte, er würde sich künftig an den Bebauungsplan halten. Walter Spirk (CSU) plädierte für eine Änderung des Bebauungsplanes. Alois Feldmeier (BLB) kam sich zwar veräppelt vor, wollte Lutter aber keine Steine in den Weg legen. Gegen die Stimmen von Georg Hoffmann, Walter Spirk, Harald Bauer (CSU), Michael Mulzer und Stefan Rauch (SPD) wurde der Befreiung zugestimmt.

Werner Schneeberger übernimmt Standesamt
Einstimmig wurde dem Bauantrag von Sebastian Haberl aus Pingarten auf Umbau eines Wohnhauses, Neubau eines Carports, Balkonerweiterung und Errichtung einer Einliegerwohnung im Keller zugestimmt. Der erst zum 01.09.2025 zur Gemeinde Bodenwöhr versetzte Werner Schneeberger wurde einstimmig zum Standesbeamten und zum Leiter des Standesamtes bestellt. Schneeberger war bereits jahrelang bei der Gemeinde Bodenwöhr beschäftigt, ehe er auf eigenen Wunsch vor über zehn Jahren zur Stadt Neunburg versetzt wurde. Er wird Nachfolger von Thomas Brückner, der im Mai den Posten des Kämmerers übernommen hat. Die neue eingestellte Melissa Knaub wurde einstimmig zur weiteren Vertreterin der Kassenverwaltung bestellt. Sie ist Nachfolgerin von Sandra Reisinger, die nach Tännesberg wechselte. Ein Teil des nächsten TOP’s erübrigte sich leider, da die Abberufung von Paul Burger aus dem Generationenbeirat nicht mehr notwendig wurde, da der 83jährige vor wenigen Tagen verstorben war. Als Nachfolger wurden einstimmig Monika Fischer aus Erzhäuser und Doreen Wolf aus Bodenwöhr berufen.

Keine Kostenübernahme der Hausanschlüsse
Die Gemeinde Bodenwöhr saniert heuer im Ortsteil Weihersiedlung die Wasserleitungen in der Berg- und Sudetenstraße. Bruno Grün und die anderen Anlieger der Sudentenstraße sowie zwei angrenzende Anwohner der Neunburger Straße und der Schulstraße haben nun einen Antrag auf komplette Übernahme der Kosten für die Hausanschlüsse gestellt. Laut gemeindlicher Wassersatzung werden die Hausanschlüsse jedoch nur einen Meter in das jeweilige Grundstück auf Kosten der Gemeinde verlegt. Die weiteren Anschlusskosten hat der Grundstückseigentümer selbst zu tragen. Als Begründung wurde angeführt, dass die betroffenen Anwesen bisher durch einen Wasseranschluss aus der Neunburger Straße versorgt wurden. Künftig erfolgt die Wasserversorgung jedoch über die gemeindeeigene Sudetenstraße. Christian Lutter und Alois Feldmeier plädierten für einen Kompromissvorschlag und wollten den Antragstellern entgegenkommen. Walter Spirk wies dagegen ebenso wie Bauamtsleiter Harald Haag auf die Satzung hin, die keinen Spielraum zulasse. Gegen die Stimmen von Albert Krieger (FW), Christian Lutter, Alois Feldmeier und Alfred Brosig (BLB), wurde der Antrag abgelehnt.

Hangbefestigung Grundschule per Eilentscheidung
Beim nächsten TOP informierte Bürgermeister Hoffmann, dass er per Eilentscheidung die Hangbefestigung im südöstlichen Teil der neuen Grundschule für 34.567 Euro an die Baufirma Wengler vergeben habe. Dies war notwendig, damit der dort angebrachte Fluchtsteg rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Albert Krieger und Alois Feldmeier äußerten Bedenken gegen die nicht zeitgerechte Planung. Hoffmann führte dazu aus, dass der Gemeinderat erst bei der letzten Sitzung Ende Juli die Gestaltung der Außenanlagen beschlossen habe und bezichtigte Feldmeier der Lüge. Dieser wiederum verwehrte sich dagegen, da er nichts behauptet, sondern lediglich nachgefragt habe. Stefan Rauch meinte, es läge in der Natur der Sache, dass Außenanlagen bei solchen Bauvorhaben erst später vergeben werden.

Künftig werden Parkverstöße vor dem alten Rathaus geahndet
Unter dem Punkt Wünsche und Anfragen bat Michael Mulzer für die Dauer der Sperrung der B85 in Warmersdorf sogenannte Geschwindigkeits-Smileys aufzustellen. Es sei zu erwarten, dass vor allem ortskundige Fahrer nicht die offizielle Umleitungsstrecke nehmen, sondern die deutlich kürzere, auf 30 km/h zu begrenzende Strecke von Warmersdorf über Kölbldorf nach Schöngras. Martin Heinfling, Polizeihauptkommissar und Dienstgruppenleiter bei der Polizeiinspektion Neunburg v.W, forderte Parkverbotsschilder für den Gehweg vor dem alten Rathaus. Bisher habe man ein Auge zugedrückt, im kommenden Jahr nicht mehr. Parkverstöße würden mit 55 Euro Verwarngeld geahndet. Christian Lutter forderte einige wenige Parkplätze für ältere und behinderte Kirchgänger. Michael Weindler (CSU) schlug vor, den Bereich mit abnehmbaren Kettenpfosten abzusperren. Verena Obermeier (FW) empfahl „einen Wink mit dem Zaunpfahl zu geben“ und die künftige Ahndung dieser Ordnungswidrigkeit erst anzukündigen.

Künftig sollen Falschparker auf dem Gehweg vor dem alten Rathaus mit 55 Euro zur Kasse gebeten werden.
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