
Regental, 25.09.2025. Der Verein Erholungsregion Regental e. V. kritisiert mit Nachdruck die aktuell laufenden massiven Bohrungen in den geplanten Windkraft-Standorten. Noch bevor überhaupt eine Genehmigung für den Bau vorliegt, werden mit schwerstem Gerät großflächige Eingriffe vorgenommen. Bohrungen bis zu 30 Metern Tiefe, Bohrschlick und Lärmbelastung durch Maschinen bis in die Nacht hinein zeigen: Rücksicht auf Natur, Mensch und Erholung sucht man hier vergeblich.
Von „Vorbereitung“ kann keine Rede mehr sein – die Zerstörung hat bereits begonnen. Es gibt erste dokumentierte Kollateralschäden. Für jeden Außenstehenden ist zudem offensichtlich, was hier im Boden verborgen liegt: Allein die Tonlage der Bohrungen und die sichtbaren Bohrkerne lassen keinen Zweifel daran, dass wir es mit massivem Felsgestein zu tun haben. Damit ist schon jetzt absehbar, dass ein Bau von Windkraftanlagen wahrscheinlich nur mit großflächigen Sprengungen und gewaltigen Eingriffen möglich wäre – Eingriffen, die das Regental unwiderruflich zerstören würden. Damit stünde eines der schönsten Wander- und Naturerholungsgebiete unserer Region endgültig vor dem Aus.
Während vor Ort also ohne jede Rücksicht gehandelt wird, stellen sich Entscheidungsträgerinnen wie Landrätin Tanja Schweiger oder die Regensburger Bürgermeisterin in die Kulisse des Regentals und preisen im Mariental die „wunderschöne Zille“. Für uns grenzt das an eine Verhüllung der Realität: Öffentlich wird Naturromantik inszeniert, während hinter den Kulissen der rücksichtsloseste Umgang mit Wald, Tierwelt und Landschaft abläuft.

Besonders deutlich wird dieses Täuschungsmanöver im Bereich des ehemaligen Vorranggebiets SAD 45 bei Dachsbau, Nittenau-Stefling. Dort hat der Planungsverband das Gebiet unter anderem wegen Umzingelung sowie aus ökologischen Gründen aus dem Regionalplan herausgenommen. In Wahrheit war dies jedoch reine Augenwischerei: Denn die Projektierer waren längst einen Schritt voraus und hatten bereits vor der Streichung einen Bauantrag eingereicht. Damit bleibt das Gebiet faktisch weiter in Planung – nur unter einem anderen Deckmantel. Während man den Bürgern also vorgaukelt, die Fläche sei aus ökologischen Gründen gestrichen worden, wissen die Beteiligten längst, dass genau dort die nächsten Windkraftanlagen entstehen sollen.
Das Ergebnis lässt sich bereits heute besichtigen: Wo vor Kurzem noch Feuersalamander zu sehen waren, fließt nun Bohrschlick den Hang hinunter und gelangt in Quellbäche und empfindliche Wasserläufe. Solche Bilder sprechen eine klare Sprache: Naturschutz wird hier nur noch als Schlagwort verwendet, nicht als gelebte Realität.
Diese schizophrene Doppelmoral zieht sich durch alle Ebenen: Während regelmäßig große Artikel über den Schutz von Arten wie dem Luchs, Rotmilan oder Seeadler, über die Rückkehr des seltenen Schwarzstorches, über Biodiversität oder sogar über die Rettung eines einzelnen Feuersalamanders erscheinen, werden an anderer Stelle gleichzeitig ganze Lebensräume zerstört – mit voller politischer Duldung und mit dem gesicherten Wissen, dass exakt dort diese Tiere Leben!
Und all das geschieht unter dem Deckmantel der Energiewende, die ursprünglich dazu gedacht war, unseren Planeten zu schützen. Doch anstatt Natur zu bewahren, zerstören wir nun genau das, was wir eigentlich retten wollten. Deutschlands Wälder befinden sich im Rückgang – und ausgerechnet jetzt vernichten wir auch noch die gesunden, intakten Wälder, die uns geblieben sind.
Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger: Ihr habt eine Stimme. Wenn Euch Eure Natur, Eure Wälder, Eure Erholung wichtig sind, dann zeigt es jetzt. Dies ist längst kein Streit um Energiepolitik mehr – es geht um den Erhalt unseres Lebensraums und unserer Zukunft. Wenn wir schweigen, wird das Regental – so wie wir es kennen und lieben – für immer Geschichte sein.