Dienstag, 9. September 2025

Tatort Telefon: Präventionsaktionen gegen Callcenter-Betrüger

Vielerorts wird vor Trickbetrug gewarnt. Foto: PP Oberpfalz/Weingärtner

SCHWANDORF. Callcenter-Betrug – die perfide Masche am Telefon: Weltweit agierende Täter täuschen ihre Opfer mit ausgeklügelten Geschichten und psychologischen Tricks und bringen sie dazu, hohe Geldbeträge und Wertgegenstände zu übergeben. Mit neuen Präventionsaktionen beim Arzt, in der Bank und im Taxi, will das Polizeipräsidium Oberpfalz erneut auf die Callcenter-Betrugsmasche aufmerksam machen.

Die Maschen der Callcenter-Betrüger werden immer raffinierter und vielfältiger. Obwohl die umfangreiche Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Oberpfalz Wirkung zeigt und die Fallzahlen rückläufig sind, bleibt der finanzielle Schaden enorm. Besonders alarmierend: Viele Opfer verlieren ihre gesamten Ersparnisse. Die konsequente Bekämpfung dieses Phänomens bleibt daher ein zentrales Anliegen der Polizei.

Schockanrufe und falsche Polizisten: Psychologischer Druck am Telefon

Die wohl bekannteste Masche ist der sogenannte Schockanruf: Betrüger geben sich als Angehörige oder Staatsanwälte aus und täuschen einen schweren Unfall vor. Ziel ist es, die Angerufenen unter massivem psychologischem Druck zu Geldübergaben oder der Herausgabe von Wertgegenständen zu bewegen.

Aktuell häufen sich zudem die Anrufe von falschen Polizeibeamten. Diese geben am Telefon vor, dass es in der Nachbarschaft vermehrt zu Einbrüchen kam. Um die Wertgegenstände der Betroffenen zu schützen, sollen diese an vermeintliche Polizeibeamte übergeben werden.

Man kann nicht vorsichtig genug sein. Foto: PP Oberpfalz/Weingärtner

Neue Präventionsaktionen

Um die Bevölkerung noch besser zu schützen, setzt das Polizeipräsidium Oberpfalz auf gezielte Präventionsaktionen an besonders sensiblen Kontaktpunkten:

  • In Banken: Bankmitarbeiter erhalten spezielle Pyramiden-Aufsteller und Geldumschläge mit Warnhinweisen, um verdächtige Situationen frühzeitig zu erkennen und Opfer zu sensibilisieren.
  • Im Taxi: Taxifahrer werden mit Hinweiskarten und Duftbäumen ausgestattet, um sie für verdächtige Fahrten – etwa zu Banken – zu sensibilisieren. Taxifahrer sind oft „Schlüsselpersonen“, da viele Opfer mit dem Taxi zur Bank fahren, aber auch die Geldabholer nutzen oft das Taxi
  • Beim Arzt: Informationsmaterialien klären Patientinnen und Patienten über die Betrugsgefahren auf. (Verteilung voraussichtlich im vierten Quartal 2025)

Tipps der Polizei

  • Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen, auch nicht durch Polizisten oder andere Amtsträger!
  • Die Polizei fordert niemals Bargeld oder Wertgegenstände von Ihnen!
  • Vor allem ältere Personen sollen ihren Vornamen und ihre Adresse aus dem Telefonbuch herausnehmen lassen.
  • Gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich! Legen Sie im Zweifel auf und rufen Sie die 110 an! 

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