Donnerstag, 3. Juli 2025

Präventionstage 2025 in Burglengenfeld: Jugendliche gestalten Zukunft mit Haltung, Mut und Verantwortung

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder: Andienung der Schirmherrschaft für die Präventionstage

Die „Fokusgruppe JUGEND“ mit Merlin Bloch (2.v.l.), Angelika Pron (3.v.l.), Lily Gahn (3.v.r.) und Moritz Fabi (2.v.r.) reiste zur Übergabe der Schirmherrschaft an den Ministerpräsidenten Markus Söder in die Bayerische Staatskanzlei. Begleitet wurden sie von Bürgermeister Thomas Gesche (l.) und Ehrenschirmherr Landrat Thomas Ebeling (r.). Foto: Bayerische Staatskanzlei, Jörg Koch

BURGLENGENFELD. Ein starkes Zeichen aus der Mitte der Gesellschaft: Vom 8. bis 10. Juli 2025 finden in der Stadthalle Burglengenfeld und auf dem umliegenden Schulgelände im Naabtalpark die Präventionstage 2025 statt – eine der größten jugendgeleiteten Präventionsveranstaltungen Deutschlands. Unter dem Motto „Starke Jugend – Starke Gesellschaft“ richten sich die drei Tage an rund 3.000 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Schwandorf. Jeder Interessierte kann die Veranstaltung an diesen drei Tagen jeweils von 08:15 Uhr bis 13 Uhr besuchen.

Komplett ehrenamtlich – neben Arbeit, Studium und Schule – organisiert und konzipiert von der „Fokusgruppe JUGEND Burglengenfeld“, richtet sich das Event an junge Menschen im Alter von 12 bis 18 Jahren. Ziel ist es, sie für zentrale gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen zu sensibilisieren – darunter mentale Gesundheit, Sucht, Medienkonsum, Essstörungen, Selbstfürsorge und Resilienz.

„Wir sind überzeugt, dass wirksame Prävention dort beginnt, wo Jugendliche selbst Verantwortung übernehmen – im offenen Dialog und mit kreativen Formaten“, erklärt Merlin Bloch, Leiter der Fokusgruppe Jugend. „Mit den Präventionstagen wollen wir ein Zeichen setzen für Mut, Aufklärung und Zusammenhalt.“

Die Präventionstage stehen unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, MdL. Landrat Thomas Ebeling übernimmt die Ehrenschirmherrschaft. Ein Besuch des Ministerpräsidenten während der Veranstaltung ist geplant – ein starkes politisches Signal für die Bedeutung der Jugendprävention.

Die feierliche Eröffnung findet am Dienstag, 8. Juli 2025 um 08:30 Uhr in der Stadthalle Burglengenfeld (Im Naabtalpark 40, 93133 Burglengenfeld) statt.

Von Jugendlichen für Jugendliche – mit Haltung und Geschichte

Die Fokusgruppe Jugend ist mehr als ein Jugendverein: seit über zehn Jahren engagieren sich junge Menschen im Städtedreieck mit innovativen Ideen, jugendpolitischer Arbeit und gesellschaftlichem Engagement. Die ersten Präventionstage 2018 sorgten bayernweit für Aufmerksamkeit: Die damalige Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), jetzt das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), lobte das Projekt als bundesweites Musterbeispiel, und die damalige Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler übernahm die Ehrenschirmherrschaft.

Über 1.000 Jugendliche nahmen teil, viele erstmals in Workshops zu Themen wie Drogen, Depression oder Mediensucht. Die Corona-Pandemie führte zu digitalen Formaten und Kreativwettbewerben, doch 2025 ist das große Finale der Gruppe, da kein neues Leitungsteam gefunden wurde.

„Nach der Veranstaltung lösen wir uns als Gruppe auf“, erklärt Moritz Fabi, Mitglied des Fachbereichs Suchtprävention & Gesundheit der Fokusgruppe. „Berufliche Verpflichtungen und der fehlende Generationenwechsel machen eine Fortführung unmöglich. Aber wir wollten ein letztes, starkes Zeichen setzen – und das ist uns gelungen.“

Vielfältiges Programm und Unterstützung

Mit über 100 Workshops, 35 parallelen Angeboten, Mitmachaktionen, Themenräumen und Infoständen entsteht ein lebendiges Zentrum der Jugendprävention. Besonders stolz ist die Fokusgruppe auf die Zusammenarbeit mit der „ELA Container GmbH“, die 25 mobile Raumcontainer im Wert von über 60.000 Euro bereitstellt – ein bedeutender Beitrag zur Lösung der Platzproblematik während der Veranstaltung. „Die Container verwandeln sich in mobile Klassenzimmer – ein Symbol für flexible und moderne Bildungsarbeit“, so Bloch. „Ohne die Unterstützung vieler Partner wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Diese Spende ist die größte in der Firmengeschichte.“ Rund 50.000 Euro wurden zudem an Spenden für die Veranstaltung eingeworben.

Alle angemeldeten Schülerinnen und Schüler nehmen an Workshops zu Themen wie Medienkonsum, psychischer Gesundheit, Gruppendruck und Suchtprävention teil. Die Formate sind offen, ehrlich und ohne Lehrkräfte, um einen sicheren Raum zu schaffen.

Zu den teilnehmenden Workshopanbietern aus ganz Deutschland, die fundierte und praxisnahe Einblicke bieten, gehören die Mediensuchtprävention NRW e.V. – Andreas Pauly, Condrobs e.V. München, Stigma e.V. Hasbergen, Frnd: Freunde fürs Leben e.V. Berlin – Diana Doko & Sven Häusler, die Polizei (LKA, Kriminalpolizei, PI), BUL Aktiv / Kampfsportschule HR, das Gesundheitsamt Schwandorf und die Technogym Germany GmbH.

Parallel zu den Workshops laden vielfältige Informationsstände und Ausstellungen in der Stadthalle zum Entdecken und Mitmachen ein. Spannende Einblicke und Mitmachaktionen rund um Gesundheit, Medien und Suchtprävention vermitteln neue Impulse und frische Perspektiven – zur Stärkung und Motivation der Jugendlichen.

Inhalte mit Tiefgang – Formate mit Erlebnischarakter

Die diesjährigen Präventionstage sind kein klassischer Kongress, sondern ein Erlebnisraum für junge Menschen. Neben Ausstellungen und Infoständen stehen interaktive Formate im Mittelpunkt: Challenge-Zonen, Peer-Projekte, digitale Selbsttests und sportliche Workshops. Themenschwerpunkte sind unter anderem Alkohol- und Drogenprävention, Mediensucht und digitale Resilienz, Mentale Gesundheit, Essstörungen und Körperbilder, Cyberkriminalität und Sexting, HIV/AIDS und sexuelle Aufklärung, Medienkompetenz und digitale Selbstfürsorge, Sport, Bewegung und Selbstwert.

„In einer Zeit, in der Jugendliche einem zunehmenden psychischen und sozialen Druck ausgesetzt sind, ist Prävention keine Option, sondern eine Notwendigkeit“, betont Bloch. „Wir zeigen: Es geht auch anders – lebendig, ehrlich, motivierend.“

Angelika Pron, Fachbereichsleitung Suchtprävention & Gesundheit, unterstreicht die Bedeutung des Themas mentale Gesundheit: „Mentale Gesundheit ist heute wichtiger denn je – besonders für junge Menschen. Alltag, schulischer und gesellschaftlicher Druck, soziale Medien und ständige Erreichbarkeit können stark belasten. Die Präventionstage bieten eine wertvolle Plattform, um aufzuklären, Wege aus der Krise aufzuzeigen und Mut zu machen. Es ist entscheidend, dass Jugendliche lernen, ihre Gefühle wahrzunehmen und sich Unterstützung zu holen, wenn sie diese brauchen.“

Auch erster Bürgermeister Thomas Gesche zeigt sich tief beeindruckt: „Ich bin einfach nur stolz auf unsere Jugend“, sagt Gesche. „Was hier in Eigeninitiative, mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen auf die Beine gestellt wurde, ist beispielhaft – für unsere Stadt, den Landkreis und weit darüber hinaus. Diese Veranstaltung steht für gelebte Verantwortung. Die Fokusgruppe Jugend leistet diese wertvolle Jugendarbeit seit nunmehr zehn Jahren.“

Die Veranstalter richten einen klaren Appell an Entscheidungsträger, Bildungsinstitutionen und Eltern: Jugend braucht Raum, Stimme und Vertrauen. Die Präventionstage zeigen, wie nachhaltige Jugendarbeit wirkt, wenn junge Menschen selbst gestalten dürfen. Mit ihrer Teilnahme – sei es zur Eröffnung oder an den Folgetagen – können Interessierte ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und Unterstützung setzen. „Die Jugend ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Wir hoffen, dass die Gesellschaft bereit ist, zuzuhören“, schließt Bloch.

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