Mittwoch, 2. Juli 2025

Lagebild 2024: Gewalt gegen Polizeibeamte in der Oberpfalz

Foto: Jonas Augustin auf Pixabay

OBERFPALZ. Am 25.06.2025 wurde das Bayerische Lagebild 2024 „Gewalt gegen Polizeibeamte“ vorgestellt. Auch in der Oberpfalz wurden die Zahlen ausgewertet. Im Jahr 2024 wurden hier 625 Fälle gemeldet, ein leichter Rückgang im Vergleich zum Jahr 2023. Die Anzahl der geschädigten Polizeibeamten ist dagegen mit einer Zahl von 1.561 (2023: 1.499) leicht gestiegen.

Entwicklung der Fallzahlen

Im Jahr 2024 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz 625 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr (650 Fälle) ist damit ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Mit 1.561 geschädigten Polizeibeamten ist ein Anstieg um 62 im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. 251 Beamte wurden leicht verletzt (- 4,6 %), ein Polizeibeamter schwer.

Deliktsverteilung:

Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte:217 Fälle
Beleidigung / Üble Nachrede / Verleumdung:195 Fälle
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte:113 Fälle
Bedrohung:36 Fälle
Sonstige Delikte:64 Fälle

Regionale Verteilung:

Stadt Amberg29 Fälle
Stadt Regensburg200 Fälle
Stadt Weiden i.d.Opf.47 Fälle
Lkr. Amberg-Sulzbach29 Fälle
Lkr. Cham64 Fälle
Lkr. Neumarkt i.d.Opf.50 Fälle
Lkr. Neustadt a.d.W.34 Fälle
Lkr. Regensburg43 Fälle
Lkr. Schwandorf100 Fälle
Lkr. Tirschenreuth29 Fälle
Oberpfalz625 Fälle
Bayern7.384 Fälle

Tatverdächtige und Einflussfaktoren

Im Regierungsbezirk Oberpfalz wurden bei den Delikten gegen Polizeibeamte insgesamt 476 Tatverdächtige registriert.

Über dreiviertel der Tatverdächtigen waren – wie auch in den Vorjahren – männlich. Mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen stand unter dem Einfluss berauschender Mittel, insbesondere Alkohol.

Maßnahmen und Strafverfolgung

Die Bekämpfung und auch Verfolgung der Straftaten gegen Polizeibeamte erfolgt in enger Abstimmung zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei.

Herausragende Delikte werden besonders beschleunigt abgearbeitet, um „die Strafe auf den Fuß“ folgen zu lassen. Dies war 2024 bei 23 priorisierten Verfahren gegeben.

Fazit

Polizeipräsident Thomas Schöniger gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken:

„Dass wir fast zwei Fälle täglich von Gewalt gegen Polizeibeamte verzeichnen zeigt sehr deutlich, welchen Herausforderungen unsere Kolleginnen und Kollegen im Rahmen ihres Dienstes auch in der Oberpfalz ausgesetzt sind.“

Weiterhin ergänzt er:

„Der Rückgang der Verletzten um 4,2 % ist erfreulich, es bleibt aber weiterhin jeder Fall einer zu viel. Insbesondere die Anzahl der Tätlichen Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, die im Vergleich zum Vorjahr um 16 % gestiegen sind, zeigt, welcher Gewaltbereitschaft Polizeibeamte oftmals ausgesetzt sind.“

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