

Neue Grundschule, Tulpenschirme, Musterhaus, hohe Förderung
Eine überschaubare Tagesordnung hatte der Gemeinderat in seiner rund 1 ½-stündigen öffentlichen GR-Sitzung am Donnerstagabend abzuarbeiten. Hierbei ging es um zahlreiche Vergaben beim Bau der Grundschule, zwei Bauvoranfragen und die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplanes für den Bereich der Vorwerkstraße in Bodenwöhr. Für erheblichen Diskussionsbedarf sorgte die Entscheidung, den Rathausplatz aus Mitteln des Bürgerhaushaltes mit Tulpenschirmen zu beschatten. Weiter soll die Wärmekapazität des Hammersees bei der Kommunalen Wärmeplanung berücksichtigt werden. Außerdem erhält Bodenwöhr 722.000 Euro Förderung aus der Städtebauförderung. Doch fangen wir von vorne an. Mit Stefanie Reiger (CSU) und Stefan Rauch (SPD) fehlten zwar zwei Gemeinderäte, das Gremium sei aber beschlussfähig, so Bürgermeister Georg Hoffmann (CSU) eingangs.
Zahlreiche Aufträge für den Bau der neuen Grundschule vergeben
Zunächst wurde das Protokoll der letzten Gemeinderatsitzung vom 30.04.2025 einstimmig genehmigt. Anschließend gab Hoffmann folgende Beschlüsse aus dem nichtöffentlichen Teil der gleichen Sitzung bekannt: Auf Antrag von Christian Pelz wurden der Eigner-Pelz GmbH & Co. KG aus Unterschleißheim Abwassergebühren in Höhe von knapp 15.000 Euro wegen eines Wasserrohrbruches in der ehemaligen Reiterpension Wiendl in Neuenschwand erlassen. Für die neue Grundschule wurden folgende Aufträge vergeben: Schlosserarbeiten an die Metallbau Weiderer GmbH aus Bischofsmais für 56.266 Euro; Möblierung an die Mayr Schulmöbel aus Scharnstein/Österreich für 484.944 Euro; mobile Trennwände an die abopart GmbH & Co. KG aus Bad Zwischenahn für 32.701 Euro; digitale Tafeln an die Degen GmbH & Co. KG aus Nürnberg für 89.545 Euro. Die Planung zur Sanierung und Umnutzung des Hauptschulgebäudes in ein Kinderhaus wurde an das Büro Weber Architekten und Ingenieure aus Ruhmannsfelden, welches auch die neue Grundschule geplant hat, vergeben. Die Fa. IfE GmbH aus Amberg wurde mit dem Erstellen der kommunalen Wärmeplanung für 50.000 Euro beauftragt.


Haus mit vier Wohnungen in der Ludwigsheide abgelehnt
Michael Vetter aus Nefling bei Neunburg v.W. hatte eine Voranfrage auf Bau eines Gebäudes mit vier Wohnungen auf einem Grundstück im Baugebiet „Klause-Ludwigsheide“ direkt gegenüber dem alten Friedhof gestellt. Da das Gebäude ein Flachdach erhalten soll, jedoch ein Pultdach lt. Bebauungsplan vorgeschrieben ist, vier Stellplätze als zu gering angesehen werden, deshalb die Gefahr besteht, dass der öffentliche Verkehrsgrund dauerhaft „in Beschlag“ genommen wird und das 431 qm große Grundstück für ein Einfamilien- und nicht für ein Mehrparteienhaus gedacht ist, wurde das Einvernehmen einstimmig verweigert. Bereits im Januar 2022 wurde das gemeindliche Einvernehmen wegen einer Vielzahl von Befreiungen verweigert. Damals waren sogar sechs Singlewohnungen geplant. Dagegen konnte das Gremium einer Voranfrage von Christine Schießl-Fritsch zum Neubau einer Doppelgarage am Flurweg in Neuenschwand zustimmen, obwohl sich das Objekt im Außenbereich befindet.
Neues Musterhaus für FischerHaus in der Vorwerkstraße
Die Firma FischerHaus beabsichtigt, dass bisherige Musterhaus neben dem ehemaligen Seecafe Weinzierl einer Wohnnutzung zuzuführen und daneben eine neues Musterhaus zu errichten. Hierfür war die erneute Änderung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplanes notwendig. Nach Beteiligung der Träger öffentlicher Belange stellte Frau Jennifer Schultz vom Ingenieurbüro Preihsl & Schwan die eingegangenen Stellungnahmen, die unter anderem auf die Altlasten hinwiesen, vor. Letztendlich billigte das Gremium nach einigen Berichtigungen und einer von Alois Feldmeier gewünschten Ergänzung die Änderungen sowohl des Flächennutzungs- als auch des Bebauungsplanes.
Rathausplatz soll beschattet werden.
Die Bürger konnte im März dieses Jahres wieder Vorschläge für den Bürgerhaushaushalt einreichen, um Bodenwöhr lebens- und liebenswerter zu machen. Insgesamt gingen 12 Vorschläge ein, wovon vier den Generationenspielplatz betrafen, die bereits in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank realisiert werden. Alfred Brosig (BLB) sprach sich für den Vorschlag von Stefanie Ruhland auf Beschattung des Rathausplatzes mit sogenannten Tulpenschirmen aus. Johann Fritsch meinte dagegen, dass sie nicht so gut ins Ortsbild passen würden. Verena Obermeier (FW) fand die Idee von Petra Lutter auf einen Fahrradständer am Badeplatz in Blechhammer gut, ebenso den Vorschlag von Judith Brandl, die Sitzbänke bei der Kneippanlage zu beschatten. Walter Spirk (CSU) und Alois Feldmeier (BLB) mahnten die Kosten an. Bei einem Ansatz von 15.000 Euro, die zur Verfügung stehen, könne man nicht jeden Wunsch erfüllen, sondern müsse eine Priorisierung festlegen. Letztendlich wurde folgende Reihenfolge einstimmig festgelegt: a) Tulpenschirme zur Beschattung am Rathausplatz nach Ortseinsicht durch den Hauptausschuss, ca. 14.000 Euro, b) Sonnensegel über der Sitzgruppe bei der Kneippanlage, ca. 500 Euro und c) zwei Fahrradständer am Badeplatz in Blechhammer, ca. 1.000 Euro. Weiter wurde beschlossen, auch für das kommende Jahr wieder 15.000 Euro für den Bürgerhaushalt zur Verfügung zu stellen.
Seewärme des Hammersees in die Kommunale Wärmeplanung aufnehmen.
Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland treibhausgasneutral werden, so sieht es das Bundes-Klimaschutzgesetz vor. Ein Mittel hierzu ist die „Kommunale Wärmeplanung“, mit der analysiert werden soll, wie die Gemeinde ihren Energiebedarf künftig decken wollen, so Hoffmann in seinem Sachvortrag zum letzten TOP. Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist, die nachhaltigste und kosteneffizienteste Wärmeversorgung auf lokaler Ebene zu ermitteln und zu gestalten, z.B. durch Wärmepumpen, Heizhäuser oder die warme Abluft einer Firma infolge ihrer großen Kühlanlagen. Eine weitere Idee ist, die im Wasser gespeicherte Wärme des 32 ha großen Hammersees als schier unerschöpfliche Energiequelle zu nutzen. Die FW-Fraktion brachte hierzu einen Antrag ein, der diese Idee unterstützt. Christian Lutter stelle eigene Recherchen und Ideen zum Thema „Seewärme“ vor und bat um Berücksichtigung in der Kommunalen Wärmeplanung. Einstimmig wurde diesem Ansinnen zugestimmt.


Hohe Förderung für den Bahnhof
Unter dem Punkt Informationen des Bürgermeisters teilte Hoffmann noch mit, dass die Gemeinde aus dem Bayerischen Städtebauförderungsprogramm 2025 als Spitzenreiter im Landkreis eine Förderung in Höhe von 722.000 Euro für die Sanierung des „Alten Bahnhofes“ erhält. Bei den Kosten für den Bahnhof, so Hoffmann, liege man derzeit voll im Soll von 4,6 Millionen Euro. Bedingt durch den Gewittersturm in der vergangenen Nacht, musste das Gerüst zusätzlich gesichert werden. Auf Weisung der Berufsgenossenschaft muss es nun aus Gründen der Sicherheit ab- und dann wieder neu aufgebaut werden.