
Eigentlich rechnete der ehemalige Geschichtslehrer Werner Binder damit, dass es mit fünf oder sechs Denkmälern getan sei, als er beschloss, die Flurdenkmäler in Burglengenfeld, wo er früher am Johann-Michael-Fischer-Gymnasium unterrichtete, zu erfassen. Doch mit allen Kapellen, Marterln, Feldkreuzen und Gedenksteinen kam er auf sehr viel mehr. Seine Arbeit weitete er dabei auf das gesamte Städtedreieck aus. Im neuen Jahresband des Arbeitskreises für Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz (kurz „AFO“) handeln nun stolze 18 Seiten allein von Denkmälern in Maxhütte-Haidhof. Mit den zahlreichen Beiträgen, die Werner Binder in den letzten sechs Jahren veröffentlicht hat, hat er nun beinahe das gesamte Städtedreieck erfasst. „Lediglich Pirkensee fehlt noch und soll voraussichtlich im Jahr 2026 behandelt werden“, erzählt der ehemalige Oberstudienrat.
Um die wertvolle Arbeit des Arbeitskreises und Werner Binders sichtbar zu machen, wurde Anfang Juni im Rathaus von Maxhütte-Haidhof ein Exemplar des 48. Jahresbandes des AFO Erstem Bürgermeister Rudolf Seidl überreicht. Die Jahresbände werden jeweils unter dem Titel „Beiträge zur Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz“ (kurz „BFO“) veröffentlicht.
Das Stadtoberhaupt nahm das Buch dankend entgegen: „Als Bürger und Bürgermeister sehe ich viele der Kleindenkmäler immer wieder, aber die Geschichte dahinter zu erfahren, zu wissen, warum und wann sie gebaut wurden, ist ein spannendes Thema. Ich danke Ihnen für die große Menge an Arbeit, die Sie hier für unsere Gesellschaft geleistet haben.“
Zur Buchübergabe im Rathaus kamen neben Rudolf Seidl und Werner Binder auch Jürgen Hüttner (Schatzmeister des AFO), Bernhard Frahsek (Redaktionsleiter des Jahresbandes), Eckhard Bodner (Verleger), der Archivar der Stadt, Dr. Thomas Barth und Ortsheimatpfleger Manfred Henn, um bei der Buchvorstellung dabei zu sein.
Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister ergriff Frahsek das Wort: „Der Arbeitskreis für Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz wurde 1987 gegründet. In der Anfangszeit hat sich ein kleiner harter Kern von sechs bis zehn Personen gebildet, welcher es sich zum Ziel gesetzt hat, Flurdenkmäler zunächst zu erfassen und dann auch die Hintergründe zu erforschen.“ Die Arbeit erfasse dabei zum einen Archivarbeit, aber man müsse zum anderen auch den älteren Teil der Bevölkerung interviewen und auf noch vorhandenes Wissen zurückgreifen. „Viele Menschen vor allem auf dem Land waren an der Arbeit des AFO interessiert, so haben wir nun bis zu 600 Mitarbeiter in der Oberpfalz“, erzählte Frahsek.
Der AFO ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag des Bezirks Oberpfalz tätig ist und bisher 5.000 Denkmäler erfasst und gut beschrieben hat. „Wir sind immer auf der Suche nach Personen, die uns helfen. Es braucht hierfür keine Vorkenntnisse, Interesse an den Denkmälern reicht völlig aus“, so Frahsek.
Ortsheimatpfleger Manfred Henn weiß die Arbeit des AFO sehr zu schätzen und teilte bei dem Termin im Rathaus mit, dass ein großer Teil der Flurdenkmäler ohne den Verein nicht mehr existent wäre. Der Verein weise die Stadt darauf hin, wenn Denkmäler in einem schlechten Zustand sind – so kann die Stadt eingreifen und bei Bedarf Denkmäler sanieren. „In Maxhütte-Haidhof sind mit wenigen Ausnahmen die Denkmäler in gutem Zustand“, lobte der ehemalige Geschichtslehrer Binder den Bürgermeister Seidl.
Um die Denkmäler und ihre Hintergründe der Bevölkerung wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken, veröffentlicht der AFO jedes Jahr einen Jahresband. Bisher gab es diese Bände in Maxhütte-Haidhof nirgends zu kaufen – das ändert sich nun. Da vor allem im aktuellen Buch, dem Jahresband 2025, viele Flurdenkmäler von Maxhütte-Haidhof beschrieben werden, kann dieser Band für 14 Euro ab sofort in der Stadtkasse von Maxhütte-Haidhof käuflich erworben werden.