Donnerstag, 22. Mai 2025

Von Emil Einstein bis zur Haferhorde: Hemauer Grundschüler trafen ihre Lieblingsautorin

Bürgermeister Herbert Tischhöfer, das Bibliotheksteam (vorne von links: Barbara Lohmaier, Karola Künzl, Verena Haimerl) und Helga Meier vom Fachgeschäftekreis Hemau begrüßten Autorin Suza Kolb (Mitte) zur Lesung. Fotos: Doris Wirth

Hochkarätiger Besuch in der Hemauer Stadtbibliothek: Auf ihrer Lesereise machte die erfolgreiche Kinderbuch-Autorin Suza Kolb auch Station in der Tangrintelstadt. Die zweiten und dritten Klassen der Hemauer Grundschule kamen in den Genuss einer bunten und spannenden Lesung mit vielen exklusiven Einblicken in das Leben einer waschechten Autorin.

Bekannte Bestseller-Reihen
Aus Kolbs Feder stammen die Bestseller-Reihen „Die Haferhorde“, „Emil Einstein“, „Traktor Leonard“ oder „Moona“ – allesamt bestens bekannt bei den kleinen Lesungsbesuchern. Umso größer war die Freude, die berühmte Autorin einmal persönlich kennenzulernen. Möglich gemacht hatte das Event der Hemauer Fachgeschäftekreis mit einer großzügigen Spende. Bei ihrer Lesung ließ Kolb die Kinder eintauchen in die Welt des jungen Erfinders Emil Einstein sowie der Pferde Schoko, Keks und Toni – die beliebte Haferhorde. Begleitet von Illustrationen wurden die Kinderbuch-Helden in der Bücherei lebendig und die Kinder lauschten gespannt ihren Abenteuern.

Kino im Kopf
Mindestens so spannend wie die Lesung selbst war die Fragerunde danach: „Wie lange dauert es, ein Buch zu schreiben? Macht das Spaß? Und welches Ihrer Bücher mögen Sie am liebsten?“, wollten die kleinen Naseweise etwa wissen. Die Autorin verriet, dass sie schon als Kind gerne gelesen und geschrieben hat – damals noch auf einer mechanischen Schreibmaschine. Mittlerweile entsteht der Großteil ihrer Werke auf einem ehemaligen Bauernhof bei Bamberg, wo sie heute lebt.

An einem „Emil Einstein“-Band arbeitet sie rund ein halbes Jahr. Viel Rechercheaufwand sei hier nötig, denn die gebürtige Rheinländerin hat den Anspruch, alle im Buch vorkommenden Erfindungen realistisch zu beschreiben.

Einblick gewährte die zweifache Mutter – untermalt mit vielen Fotos – auch in ihre Schreibwerkstatt. Ideenskizzen bringt sie im Schreibprozess zu Papier und stellt Handlungsstränge schon mal mit Spielzeugfiguren nach. „Beim Schreiben habe ich Kino im Kopf, ähnlich wie ihr beim Lesen“, erklärte sie.

Beruf Autor: Traum oder Realität?
Besonders interessant für die Kinder: Kann man vom Schreiben leben? Schwierig, lautete die ehrliche Antwort. Vom Verkauf eines Buches bekommen viele etwas ab – vom Verlag über die Druckerei bis hin zur Buchhandlung. Für den Autor bleibt da oft nur ein kleiner Teil übrig. „Da muss man schon viel verkaufen, damit man gut verdient“, so Kolb.

Das tut die Autorin glücklicherweise. Denn allein von der „Haferhorde“ gingen schon fast eine Million Exemplare über den Ladentisch. Lizenzen ihrer Bücher wurden in viele Länder verkauft. Ob man vom Schreiben leben kann? Bei Suza Kolb sieht es ganz danach aus. Immerhin erscheint in diesem Sommer bereits ihr 70. Buch. Und nach dieser beeindruckenden Lesung dürfte es wohl bald auch in vielen Hemauer Kinderzimmern und ganz sicher in der Stadtbibliothek zu finden sein.

Facebook
LinkedIn
Email
Print