
1825 wurde das Schulbenefizium Steinberg gegründet. Eine Sonderausstellung im Braunkohlemuseum anlässlich des Internationalen Museumstages lässt nun 200 Jahre Schulgeschichte Revue passieren. Bei der Vernissage konnte Museumsleiter Christian Scharf viele Besucher begrüßen, darunter den Großteil des Steinberger Gemeinderates.
Am Tag zuvor hatte HAK-Vorsitzender Jakob Scharf zu einem Historischen Spaziergang im Ortskern Steinbergs eingeladen und die Häusergeschichte bis zur Hofmarkzeit zurück erklärt. Das ehemalige Schloss und Pfarrhof, das Prester- ,Bäcker-, Wirts-,Mühl- und Wirtsgütl sind dabei in der ursprünglichen Bausubstanz noch weitgehend erhalten und mehrmals renoviert. Auch an die ortsansässigen Berufe Bader, Schmied, Schneider, Schuster, Müller und Bäcker wurde erinnert.
1825 ist das Anfangsjahr des Schulbenefiziums, bei dem der Geistliche und Lehrer ein und dieselbe Person war, die im jetzigen Museum wohnte und seit 1852 im angebauten Schulhaus unterrichtete. Besonderen Wert legt Museumsleiter Scharf bei dieser Ausstellung auf multisensorische Stationen, wo die Besucher den Wandel des Schulalltags interaktiv erleben können. Auf Stellwänden werden alte Zeugnisse, Stundenpläne, Schulordnungen und Klassenfotos präsentiert. In einer alten Schulbank – Zweisitzer mit Tintenfass – konnte man sich fotografisch in die Vergangenheit zurückversetzen. Renate Rose las bei Kaffee und Kuchen „Päppe-Geschichten“ vor, wahre und skurrile Begebenheiten aus dem Unterricht des legendären Schulleiters Josef („Päppe“) Glötzl, der mit Unterbrechung einer kurzen Arbeitszeit bei der BBI von 1937 bis 1965 in Steinberg wirkte und zwar in zwei Schulhäusern. Das jetzige Rathaus war von 1905 bis 1957 Schulgebäude, ehe das neue und jetzt auch schon 68 Jahre alte errichtet wurde. Im 19. Jahrhundert waren alle Klassen in einem einzigen Raum untergebracht. Heute bildet man mit der Grundschule einen Schulverband mit Wackersdorf. Der Vorsitzende des Heimatkundlichen Arbeitskreises Jakob Scharf kündigte für den Herbst ein Buch „200 Jahre Schulgeschichte Steinberg“, das die schulische Entwicklung aber auch die enge Verflechtung mit der Kirche aufzeigt und circa hundert Klassenfotos seit 1909 bis in die Jetztzeit enthält.
