Freitag, 9. Mai 2025

Europaparlament macht Weg frei für Herabstufung des Wolfschutzes: Europaabgeordneter Doleschal begrüßt Entscheidung

Foto: Martin Lahousse

„Überall in Bayern und Deutschland beklagen Landwirte zu Recht die steigende Zahl an Wolfsrissen bei ihren Weidetieren. Gleichzeitig wächst die Verunsicherung in der Bevölkerung – viele Menschen meiden Wälder und Fluren aus Sorge vor dem Wolf. Eine Entscheidung zum Schutz unserer Lebensgrundlagen war längst überfällig“, erklärt der Europaabgeordnete Christian Doleschal nach der entscheidenden Abstimmung im Europäischen Parlament in Straßburg.

„Es ist gut, dass sich unser jahrelanger Druck nun endlich auszahlt. Das Europäische Parlament hat diese Woche Maßnahmen ergriffen, um den Schutzstatus des Wolfs im Rahmen der Habitat-Richtlinie anzupassen. Diese Änderung ist ein wichtiger Durchbruch im Umgang mit der stetig wachsenden Wolfspopulation. Sie wird die Sorgen vieler Landwirte und ländlicher Gemeinden ernst nehmen und hilft dabei, ein besseres Gleichgewicht zwischen Artenschutz und landwirtschaftlicher Praxis zu schaffen“, so Doleschal weiter.

Nun sei zügiges Handeln gefragt: „Wir stehen in der Pflicht, unsere Weidetierhalter zu unterstützen und die Herabstufung in einem beschleunigten Verfahren umzusetzen. Danach muss die Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern die nationale Umsetzung konsequent vorantreiben – damit Weidetierhaltung gestärkt, der Artenschutz praxistauglich gestaltet und die neuen Regelungen rasch in die Realität überführt werden. Ich bin sehr froh, dass die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag beschlossen hat, die Herabstufung ganz schnell ins nationale Recht zu übernehmen und den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Damit wird sich schon in den nächsten Monaten konkret etwas ändern.“

Grundlage der Entscheidung ist die starke Zunahme der Wolfspopulation in Europa: In den vergangenen zehn Jahren ist sie um rund 81 Prozent gewachsen – mit zunehmenden Konflikten für die Landwirtschaft.

„Wir als CSU-Europagruppe haben bereits vor Jahren auf diese Entwicklung hingewiesen und uns für eine Anpassung der Berner Konvention eingesetzt“, betont Doleschal. „Der Wolf war bislang als ‚streng geschützt‘ eingestuft – eine gezielte Regulierung war faktisch kaum möglich. Umso erfreulicher ist es, dass nun Bewegung in die Sache gekommen ist: Im Dezember 2024 hat der Europarat den Schutzstatus des Wolfs auf ‚geschützt‘ herabgestuft. Damit konnte die EU nun die entsprechenden Anhänge der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) anpassen. Diese Änderung schafft für die Mitgliedstaaten neue Handlungsspielräume: Regionale Wolfspopulationen können künftig flexibler reguliert und bei Bedarf auch bejagt werden.“

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