
Erwin Mayer ist und war das Herz des Oberpfälzer Waldverein (OWV), Zweigverein Schwandorf. Am 29. April hat er sich unerwartet für immer verabschiedet.
Erst im Juni vergangenen Jahres ging mit Erwin Mayer eine Ära zu Ende. Aus gesundheitlichen Gründen gab er bei der Jahreshauptversammlung nach 21 Jahren den Vorsitz ab. Für sein „Lebenswerk“ beim OWV wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zur Ruhe wollte sich der umtriebige Pensionär jedoch noch nicht setzen. Sein Schöpfer hatte jedoch andere Pläne und rief ihn jetzt zu sich. Rund 650 Mitglieder trauern um ihren Gründungsvorsitzenden.

Mit Erwin Mayer wurde der OWV-Zweigvereins am 8. Mai 2003 im Gasthaus Baier in Schwandorf gegründet. Ihm hat der Verein, so wie er heute dasteht, eigentlich alles zu verdanken. In den vergangen zwei Jahrzehnten hat sich der Verein prächtig entwickelt, eine ganze Reihe von Aktionen wurden umgesetzt und viele Kilometer Wanderwege ausgewiesen. Dabei war Erwin Mayer immer das Herz des Vereins, der im Gründungsjahr 34 Mitglieder zählte. Wichtige Stationen seiner Amtszeit war die Ausschilderung und der Unterhalt von Wanderwegen. Rund 200 Kilometer werden rund um Schwandorf vom Verein betreut. Ein weiteres größeres Projekt war die Auffindung von zwei historischen Glocken. Die Glocke vom alten Rathaus, das 1805 am unteren Marktplatz abgebrochen wurde, fand sich in der Aussegnungshalle im Friedhof. Bei den Armen Schulschwestern wurde im Keller auch die Blasturmglocke gefunden. Sie wird sechs Mal im Jahr geläutet. Nicht vergessen werden darf die Restaurierung der Lonprigiussäule, die 2011 aus ihrem „Dornröschenschlaf“ am Klausensee erweckt wurde.
Die wohl größte Herausforderung für Erwin Mayer war die Sanierung des Türmerhauses. Mit viel Eigenleistung wurde das 320 000-Euro-Projekt gestemmt. Spenden mussten angeschafft werden. Mayer schrieb hunderte Bittspendenbriefe, Aktionen zur Geldbeschaffung wurden durchgeführt. 2018 war das Großprojekt beendet und zur Einweihung kam Ministerin Michaela Kaniber, die das historische Gebäude aus dem 15. Jahrhundert als kulturelles Kleinod bezeichnete.


Das Türmerhaus im Blasturm forderte ihn besonders.
Foto: hpw
Eigentlich hatte Erwin Mayer noch lange nicht ans Aufhören gedacht. Trotz angeschlagener Gesundheit standen noch einige Projekte an, die jetzt seine Mitstreiter vollenden müssen. Bei regelmäßigen Treffen, seien es die monatlichen Wanderungen oder beim OWV-Stammtisch wird Erwin Mayer künftig nicht mehr dabei sein. Seine Beisetzung findet am Freitag, 9. Mai, um 12 Uhr am Friedhof in Schwandorf statt.