Mittwoch, 30. April 2025

Gemeinsam für ein Stromnetz von morgen

Im Austausch über die Modernisierung der Stromtrasse beim Vorort-Termin in
Schwandorf-Büchelkühn. V. l. n. r.: Markus Kretzler (Referent für Bürgerbeteiligung, TenneT),
Nina Rittler (Senior Kommunikationsberaterin, Kaltwasser Kommunikation), Filip Fortmann-Gutkowski (Genehmigungsmanager, Bayernwerk Netz), Oberbürgermeister Andreas Feller,
Robert Bose (stv. Leiter Amt für Planen und Bauen, Stadt Schwandorf), Gisela Amtmann
(Stadtplanung, Stadt Schwandorf), Wolfgang Dumm (Kommunalbetreuer, Bayernwerk Netz).
Foto: Andreas Hofmeister

Stadt Schwandorf, Bayernwerk Netz GmbH und TenneT im Austausch über
Modernisierung des Stromnetzes zwischen Schwandorf und Regensburg


In den kommenden Jahren soll das Stromnetz zwischen Schwandorf und Regensburg
umfangreich modernisiert werden. Konkret ist geplant, zwei bis dato unabhängige
Stromleitungen der Höchst- und Hochspannung in diesem Abschnitt zusammenzulegen. Dafür
werden unter anderem die Leiterseile einer über 100 Jahre alten Hochspannungsleitung
erneuert und 72 Strommasten zurückgebaut. Ziel der Zusammenlegung ist es, das regionale
Verteilnetz und die Verbindung in den europäischen Stromnetzverbund zu stärken und
zukunftsfähig zu machen. Umgesetzt wird das komplexe Projekt von der Bayernwerk Netz als
Verteilnetzbetreiber und dem Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber TenneT.
Ein Teil der bestehenden Stromleitungen verläuft über den Schwandorfer Ortsteil Büchelkühn.
Hier befindet sich auch ein Umspannwerk. Im Rahmen eines Vorort-Termins haben sich nun
Vertreter der Stadt Schwandorf, der Bayernwerk Netz GmbH und TenneT gemeinsam
Gedanken über eine mögliche zukünftige Trassenführung gemacht. „Von städtischer Seite
präferieren wir künftig ganz klar eine Trasse, die nicht direkt über Büchelkühn verläuft, sondern
am Ortsteil vorbei. Wir setzen uns daher mit Nachdruck für einen vollständigen Rückbau der
jetzigen 110kV-Leitung, die derzeit die Straßenzüge Am Lenzengraben und Oberholzstraße
überspannt und im Bereich der Büchelkühner Straße vom Norden in südwestliche Richtung
führt, ein. Unser Ziel ist es, die Anwohnerinnen und Anwohner so dauerhaft zu entlasten“, erklärt
Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller. „Aus diesem Grund war es mir ein
persönliches Anliegen, mich bereits frühzeitig mit der Bayernwerk Netz GmbH und TenneT
auszutauschen. Ich bin mir sicher, dass wir so am Ende eine gute und nachhaltige Lösung für
alle Beteiligten finden werden.“
„Mit der Leitungsbündelung möchten wir die Region entlasten und gleichzeitig unser Netz an die
Anforderungen der Energiewende anpassen“, erklärt Filip Fortmann-Gutkowski,
Genehmigungsmanager bei Bayernwerk Netz. Aktuell verlaufen zwischen Schwandorf und
Regenstauf eine Hochspannungsleitung der Bayernwerk Netz (O9) und eine
Gemeinschaftsleitung mit TenneT zwischen Regensburg und Schwandorf (B122). Von
Regenstauf bis Regensburg sind die Stromkreise der Hoch- und Höchstspannung auf der
Leitung B122 gebündelt.

Künftig wird die Leitung höchstspannungsseitig zunächst zwei 220-kV-Stromkreise und nach
einer Spannungsumstellung, sowie nach Fertigstellung eines neu zu errichtenden
Umspannwerks im Norden von Regensburg zwei 380-kV-Stromkreise tragen.
Hochspannungsseitig sollen die Leiterseile der einhundert Jahre alten Leitung O9 zwischen
Schwandorf und Regenstauf erneuert und dabei auch auf der bestehenden
Gemeinschaftsleitung B122 zusammengeführt werden. Dafür wird eine weitere Traverse mit
leistungsstarken Leiterseilen angebracht. Im Anschluss werden die 72 Masten der alten
Hochspannungsleitung O9 der Bayernwerk Netz ersatzlos zurückgebaut. Der künftige Verlauf
der 110kV-Einführung ins Umspannwerk befindet sich aktuell in der Prüfung. Konkrete
Vorhaben, die den Bereich Büchelkühn betreffen, werden Teil der Vorbereitung des
kommenden Genehmigungsverfahrens sein.
Die notwendigen Maßnahmen entlang der Gemeinschaftsleitung B122 sollen in enger
Abstimmung zwischen der Bayernwerk Netz und TenneT umgesetzt werden. Die Netzbetreiber
versuchen in diesem Zusammenhang zu vermeiden, dass an derselben Leitung innerhalb
weniger Jahre wiederholt gearbeitet werden muss. Der Anspruch der Bayernwerk Netz und
TenneT ist es, miteinander an einer gemeinsamen Lösung für die Region zu arbeiten, die
sowohl nachhaltig, als auch zukunftsfähig ist. Das Genehmigungsverfahren für die notwendigen
Maßnahmen an der bestehenden Leitung B122 bzw. O9 und deren bauliche Umsetzung wird
die Bayernwerk Netz GmbH federführend betreuen.
Derzeit laufen rund um die Stromtrasse umfangreiche Kartierungen, um die Flora und Fauna zu
erfassen und zu analysieren. Geplanter Beginn der Bauarbeiten zur Modernisierung des
Stromnetzes zwischen Schwandorf und Regensburg ist das Jahr 2028.

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