
Genau wie vor 40 Jahren wurde der Heilige Abend auf dem WAA-Gelände gefeiert. Foto: hpw

Weihnachtliche Weisen spielte die Bläsergruppe iBrass. Foto: hpw
Eine beachtliche Schaar an Gläubigen, ehemalige WAA-Aktivsten und Demonstranten hatte sich an Heilig Abend auf den Weg zum Franziskusmarterl gemacht. Nahe dem Bahnhof Altenschwand versammelte sich die Marterlgemeinde zur alljährlichen Weihnachts-Andacht. Auch die Symbolfigur des Widerstands gegen die WAA, Altlandrat Hans Schuierer, ließ es sich mit seinen fast 95 Jahren nicht nehmen an der weihnachtlichen Feier im Taxöldener Forst teilzunehmen.
Wolfgang Nowak, der frühere Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen die Errichtung der Wiederaufarbeitungsanlage, freute sich, dass neben vielen Weggefährten trotz kühler Witterung und kaltem Wind zur Gedenkstätte im Blaubeerwald gekommen waren. Der Platz von WAA-Pfarrer Leo Feichtmeier blieb an diesem Tag leer. Er hatte sich im Mai von der Marterlgemeinde verabschiedet. Ein besonderer Gruß galt Pfarrer Joachim Kendzia und der Bläsergruppe iBrass aus Schwarzenfeld, welche die Gläubigen mit dem Stück „Lobt Gott ihr Christen alle gleich“ auf das Weihnachtsfest einstimmten. „Es ist hier der schönste Gottesdienst, den ich kenne“, bekannte Pfarrer Kendzia zu Beginn seiner weihnachtlichen Ansprache. Nachdem er die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium vorgetragen hatte, betonte der Geistliche: „Christ der Retter ist da, auch für Sie“. Mit dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ endete die weihnachtliche Feier.

Für Pfarrer Joachim Kendzia ist die Andacht am Franziskusmarterl der schönste Gottesdienst.
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BUND-Vertreter Franz Waldmann forderte eine sichere Atommüll-Endlagerung. Foto: hpw
BUND-Vertreter Franz Waldmann erinnerte die Marterlgemeinde daran, dass in der Oberpfalz und im Landkreis Schwandorf die Endlager-Suche immer noch im Gange ist. Als stellvertretender Sprecher des Bundesarbeitskreises „Atomenergie und Strahlenschutz“ forderte er die Menschen vor Ort auf, insbesondere die junge Generation, die politische Diskussion dazu kritisch zu begleiten. Franz Waldmann, der bereits als 15-jähriger Schüler an der Seite seines Vaters Ludwig Waldmann bei den Demonstrationen gegen die WAA dabei war, sprach sich für eine sichere Verwahrung des Atommülls aus. Wolfgang Nowak kündigte abschließend an, dass an verschiedenen Stellen an den Bäumen ein QR-Code angebracht wurde, der anlässlich des 40. Jahrestages der WAA-Hüttendörfer zur Internetseite „Freie Republik Wackerland“ führt. In Kürze soll auch ein WAA-Veteranen-Stammtisch eingerichtet werden, kündigte Nowak an.








