
Bodenwöhr/Nittenau. Es sind Momente des Abschieds, die oft den Blick für das Wesentliche schärfen. Im Rahmen der Trauerfeierlichkeiten für den am 21. September im Alter von 83 Jahren verstorbenen Paul Burger aus Bodenwöhr wurde auf Kranz- und Blumenspenden verzichtet. Stattdessen bat die Familie um eine Unterstützung für den Hospizdienst der Caritas für den Landkreis Schwandorf. Nun konnte Burgers Tochter, die Sängerin Marita Burger, eine Spende in Höhe von 300 Euro an die Verantwortlichen übergeben.
Ein Versprechen am Krankenbett Für Marita Burger ist diese Spende eine Herzensangelegenheit, die weit in die Vergangenheit reicht. Als ihre Mutter vor Jahren einen schweren Herzinfarkt erlitt, versprach sie ihr am Krankenbett, ihre Stimme für den guten Zweck einzusetzen, sobald alles wieder gut würde. Seither gibt sie Benefizkonzerte in der Region. Doch auch die eigene Betroffenheit prägt ihr Engagement. Nach dem Tod der Mutter und nun beim Abschied von ihrem Vater Paul erlebte sie, wie wichtig professionelle und menschliche Begleitung in der letzten Lebensphase ist. „Ich habe damals selbst den Bedarf gehabt und wurde durch meine eigene Trauer begleitet“, erzählt Burger.
Dankbare Erinnerung an Paul Burger Die Spende ehrt auch das Lebenswerk von Paul Burger. Der ehemalige Lehrer an der Volksschule Bodenwöhr war in der Gemeinde als engagiertes „Kämpferherz“ bekannt. Ob als Gründungsmitglied des Seniorenbeirates, im Einsatz für Barrierefreiheit oder als treibende Kraft im CSU-Ortsverband – er setzte sich jahrzehntelang für seine Mitmenschen ein. Dass er auch musikalisch verabschiedet wurde, lag ihm sicher am Herzen: Seine Tochter Marita begleitete den Trauergottesdienst in der Pfarrkirche St. Barbara mit berührenden Liedern selbst.
Unterstützung für wichtige Begleiter Das gesammelte Geld kommt nun direkt der Arbeit des ambulanten Hospizdienstes zugute. Die Koordinatorinnen Sonja Dirscherl und Stefanie Dötzlhofer sowie die Trauerbegleiterin Christine Meseth-Voss nahmen den Scheck dankbar entgegen. Der Dienst, der seit 2021 vom Caritasverband für den Landkreis Schwandorf e.V. getragen wird, finanziert sich zum Teil aus Spenden. Diese werden dringend benötigt, um die Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter zu finanzieren, die Schwerstkranke und deren Angehörige zu Hause, in Pflegeheimen oder Krankenhäusern besuchen. „Manchmal braucht man nur eine Hand zum Halten und ein Herz, das einen versteht“, lautet das Leitmotiv der Helfer.
Besonders verbunden fühlt sich Marita Burger der Trauerbegleiterin Christine Meseth-Voss, die der Familie in der schweren Zeit des Abschieds von Paul Burger und bereits beim Tod der Mutter zur Seite stand. Aus dieser Begleitung ist über die Jahre eine Freundschaft entstanden.
Ausblick: Konzert im Frühjahr Die Spendenübergabe ist für Marita Burger kein Abschluss, sondern ein Weitermachen. Bereits für das Frühjahr 2026 plant sie ein weiteres Konzert in der Regentalhalle, dessen Erlös ebenfalls dem Hospizdienst zugutekommen soll.








