Dienstag, 16. Dezember 2025

Abstellung der Ofenlinie 3 nach 43 Jahren: historischer Meilenstein und heiße Phase des Zukunftprojekts „Triphönix“

ZMS-Verbandsvorsitzender, Landrat Thomas Ebeling (li.) und Verbandsdirektor Thomas Knoll (re.),
bei der Abschaltung der Ofenlinie 3 des Müllkraftwerkes Schwandorf. Foto: Stefan Karl

Schwandorf. Das größte Projekt in der Geschichte des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf (ZMS) mit dem Namen „Triphönix“ geht in die nächste „heiße Phase“. Nach der Ertüchtigung und dem Neubau einer neuen Rauchgasreinigungsanlage der Ofenlinie 4 im Müllkraftwerk und der kürzlich erfolgten Installation der beiden Großbaukräne, die bis zum Ende der Baumaßname 2031 das Stadtbild von Schwandorf prägen werden, geht es nun in die heiße Phase, den schrittweisen Rückbau, der sich seit 1982 in Betrieb befindlichen Ofenlinien 1-3.

Begonnen wird mit der Ofenlinie 3. Wenn am Sonntag, 14. Dezember 2025 gemeinhin gesungen wird „die dritte Kerze brennt“ geht im Müllkraftwerk Schwandorf das Feuer in der Ofenlinie 3 nach mehr als 43 Jahren Betrieb aus. Verbandsvorsitzender Thomas Ebeling legte höchstpersönlich Hand an, um diese historische Zäsur vorzunehmen. Unspektakulär, nicht als Feuerwehrmann, sondern durch das Drücken des berühmten „roten Knopfes“ der zum Stillstand der Ofenlinie 3 führt, wenn auch nicht auf der Stelle. Denn das Abfahren des Kessels gestaltet sich technisch doch etwas komplizierter.

Aufaddiert hat die Ofenlinie 3 seit der Inbetriebnahme im Oktober 1982 ca. 4.000.000 Tonnen Restmüll durchgesetzt. und aus diesem Input ca. 10.385.000 Megawattstunden Energie erzeugt. Hätte man die gleiche Energie mit Öl decken wollen, hätte man ca. 1 Milliarde Liter verfeuern müssen.

Auch der Technische Leiter des ZMS Konrad Rieger und Kraftwerksmeister Johann Kraus waren gekommen, um dem „historischen“ Akt, der Abschaltung der Ofenlinie 3 beizuwohnen. Für Johann Kraus ein emotionaler Moment, war Er es, der die Anlage zusammen mit der Betriebsmannschaft über viele Jahre betrieben hat. „Eine Generation baut auf, eine betreibt und die nächste reißt ab um wiederaufzubauen und das Ganze zukunftsfähig zu machen“ so Technischer Leiter des ZMS, Konrad Rieger. Das sieht auch ZMS Verbandsvorsitzender und Landrat von Schwandorf, Thomas Ebeling so: „Triphönix ist eine Investition in die Zukunft – ein Projekt, das die Abfallverwertung in Ostbayern langfristig sichert und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energie- und Klimastrategie leistet“.

Trotz der Abstellung der Ofenlinie 3 bleibt die Entsorgungssicherheit während der gesamten Umbauphase vollständig gewährleistet. Die weiterhin in Betrieb befindlichen Ofenlinien sowie etablierte Kooperationsstrukturen stellen sicher, dass die Abfallmengen der Verbandsmitglieder ohne Einschränkungen verwertet werden können. ZMS Verbandsdirektor Thomas Knoll stellte abschließend fest:“ Die Abschaltung der Ofenlinie 3 ist weit mehr als ein technischer Vorgang. Sie markiert das Ende eines Anlagenzeitalters, das die Region über Generationen begleitet hat, und gleichzeitig den selbstbewussten Aufbruch in eine moderne, nachhaltige und leistungsstarke Zukunft der Abfallverwertung“.

Das Projekt „Triphönix“ soll planmäßig 2031 abgeschlossen sein.

Zahlen zur OL 3:

Inbetriebnahme: Oktober 1982
Durchsatz: 12,5 t/h
Dampfmenge: 42,8 t/h
Dampfparameter: 72 bar/ 410° C
Feuerraumtemperatur: 850° C – 1000° C
Durchsatz auf 43 Jahre: ca. 4.000.000 t
Energieerzeugung OL 3: ca. 10.385.000 MWh

Facebook
LinkedIn
Email
Print