Dienstag, 16. Dezember 2025

Oberpfalz profitiert von Arbeitseinpendlern und -pendlerinnen aus Tschechien – Grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken

Tina Winklmann MdB. Foto: Daniel Seger, Moods Photography

Die Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Bundestagsabgeordneten Tina Winklmann von Bündnis 90/Die Grünen macht deutlich, wie zentral tschechische Arbeitseinpendlerinnen und -einpendler für den Arbeitsmarkt in der Oberpfalz sind.

Nach Angaben der Statistik der Bundesagentur für Arbeit waren zum Stichtag 30. Juni 2024 12.775 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort in Tschechien in der Oberpfalz tätig.

Gerade in Branchen, die bereits heute stark vom Fach- und Arbeitskräftemangel betroffen sind, spielen sie eine entscheidende Rolle: 5.601 Beschäftigte arbeiteten im verarbeitenden Gewerbe, 1.063 im Baugewerbe und 820 im Gastgewerbe. „Diese Zahlen zeigen klar: Ohne die vielen Menschen aus Tschechien, die täglich in die Oberpfalz pendeln, wäre der Arbeitskräftemangel in der Region deutlich größer“, betont Tina Winklmann.

Viele Betriebe in Industrie, Handwerk und Gastronomie seien schon heute auf die grenzüberschreitende Beschäftigung angewiesen. Produktionsausfälle, eingeschränkte Öffnungszeiten oder der Verlust von Aufträgen wären ohne diese Arbeitskräfte vielfach die Folge. „Die wirtschaftliche Stärke der Oberpfalz hängt ganz konkret davon ab, dass Zusammenarbeit über die Grenze hinweg funktioniert“, so die Abgeordnete weiter.

Aus Sicht von Tina Winklmann ergeben sich daraus klare politische Konsequenzen. Neben guten Arbeitsbedingungen und fairer Entlohnung sei insbesondere die frühe Förderung von Sprachkompetenzen entscheidend. „Wer die Zusammenarbeit stärken will, muss Verständigung ermöglichen. Deshalb sollten Sprachkurse und Bildungsangebote für Tschechisch an Schulen in der Oberpfalz gezielt ausgebaut und gestärkt werden“, so die Abgeordnete weiter. Sprachliche und kulturelle Kompetenzen seien ein Schlüssel für erfolgreiche Integration, bessere Arbeitsbedingungen und langfristige wirtschaftliche Stabilität in der Grenzregion.

Die Grüne Bundestagsabgeordnete spricht sich daher für eine konsequente Stärkung der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit aus – in der Bildung, auf dem Arbeitsmarkt und in der Regionalpolitik. „Eine offene, gut vernetzte Grenzregion ist nicht nur ein Gewinn für Europa, sondern eine konkrete Antwort auf den Arbeitskräftemangel vor Ort.“

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