
BURGLENGENFELD. Mit einem lebendigen Einblick in alte Dorfbräuche der nördlichen Oberpfalz begeisterte die Volkskundlerin Regina Rosner Anfang Dezember beim Vortrag „Um oans beim Spuchtl, sonst kommt das Christkind nicht“ das Publikum im Oberpfälzer Volkskundemuseum.
Rosner schilderte anschaulich, wie sich der Brauch rund um die „Spuchtl“ im Laufe der Zeit verändert hat: Während früher viele Kinder die Gestalt fürchteten und sie mit Essensresten zu besänftigen suchten, ist ihr Erscheinen heute vor allem ein Anlass für geselliges Beisammensein.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten die regionalen Unterschiede in der Darstellung der Figuren: Die „Spuchtln“ werden traditionell von jungen Männern verkörpert, die vollständig in Roggenstroh eingebunden sind, während die „Specht“ in vielen Orten als weibliche Figur auftritt. Eine besondere Variante, die „Waldspecht“, kann dauerhaft in der Dauerausstellung des Oberpfälzer Volkskundemuseums besichtigt werden.
Die vorgestellten Bräuche lassen sich mindestens bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen und zeigen, wie lebendig und vielgestaltig das winterliche Brauchtum der Region bis heute geblieben ist.








