
In einer gemeinsamen Informationsveranstaltung informierten die Waldbesitzervereinigung (WBV) Nabburg-Burglengenfeld und das Forstrevier Pfreimd (AELF Regensburg-Schwandorf) im Wald der Familie Bäuml bei Wernberg-Köblitz über die neue digitale Waldförderung und notwendige Pflegemaßnahmen in jungen Laubwäldern. Auch zu den aktuell sehr guten Holzpreisen gab es Interessantes zu hören.
Effizientere digitale Waldförderung
Zum 1. Juli dieses Jahres gab es eine große Neuerung für die Waldbesitzer: Zusammen mit einer neuen Förderrichtlinie mit höheren Fördersätzen kann Waldförderung jetzt ausschließlich digital beantragt werden. Dazu benötigen die Waldbesitzer neben einer gültigen Betriebsnummer auch eine PIN für den Zugang in das Portal iBALIS. Waldbesitzer ohne Betriebsnummer können diese ganz einfach über das zuständige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beantragen. Die PIN wird im Anschluss auf Antrag des Waldbesitzers vom LKV (Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V.) zugeteilt. Schnell und unkompliziert geht das formlos per E-Mail an pin@lkv.bayern.de. Mit Betriebsnummer und PIN ist der Weg frei für die digitale Antragstellung. Unterstützung bei Fragen zur Beantragung und Abwicklung der digitalen Förderung finden die Waldbesitzer sowohl bei den Waldbesitzervereinigungen als auch bei den Ämtern Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Ohne Pflege keine wertvollen Hölzer, attraktive Fördersummen locken
Wie die Beantragung einer Waldbauförderung konkret aussehen kann, zeigten Revierleiter Hubert Amode und Abteilungsleiter Alwin Kleber, beide vom AELF Regensburg-Schwandorf, am Beispiel der Familie Bäuml. Der gut 10 Meter hohe Erlenwald der Bäumls wurde erst vor 10 Jahren gepflanzt. Die Fachleute sahen hier bereits dringenden Handlungsbedarf für Pflegemaßnahmen. Amode erklärt: „Um stabile Wälder und wertvolle Hölzer zu erzeugen, müssen wir jetzt die besten Erlen fördern.“ Dazu werden sogenannte Bedränger zugunsten vielversprechender Bäume entfernt, um deren Krone zu entlasten. Mit der richtigen Pflege erreichen Schwarzerlen bereits mit 50 bis 60 Jahren Wertholzdimensionen. Alwin Kleber, Abteilungsleiter am AELF, ergänzt: „Die Entnahme einiger Bäume steigert die Vitalität der Wertträger und erhöht die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegen Wetterextreme, Schädlinge und Krankheiten.“ Gerade im Klimawandel ist das besonders wichtig. Für die notwendige Pflegemaßnahme kann Familie Bäuml nun digital eine waldbauliche Förderung beantragen. „Waldbesitzer werden für derartige Pflegemaßnahmen mit 1000 Euro pro ha gefördert“, berichtete Amode.
Holzpreise auf Rekordniveau
Die Veranstaltung war eine Kooperation des AELF Regensburg-Schwandorf und der Waldbesitzervereinigung (WBV) Nabburg-Burglengenfeld w.V.. Geschäftsführerin Yvonne Wolfrum konnte Erfreuliches zur aktuellen Holzmarktsituation berichten. Die Holzpreise sind momentan auf Rekordniveau und die Holzabfuhr läuft hervorragend. „Uns werden die Hölzer zu sehr guten Preisen förmlich aus den Händen gerissen“, freut sich Yvonne Wolfrum. Die Sägewerke brauchen dringend Holz, weil heuer kaum Schadholz, insbesondere wenig Käferholz angefallen ist. Mit den erhöhten Fördersätzen in Verbindung mit den ausgesprochen guten Holzpreisen sind die Förster zuversichtlich, dass mehr Waldbesitzer den Schritt zu sinnvollen waldbaulichen Maßnahmen wagen. Das trägt dazu bei, die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Wälder in Bayern langfristig zu sichern. Kostenlose Beratung und finanzielle Unterstützung bei Waldumbau- oder Waldpflegemaßnahmen finden private Waldbesitzer beim zuständigen Amt Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.








