
Am Buß- und Bettag ermöglichte das Krankenhaus St. Barbara Schwandorf den Kindern seiner Mitarbeitenden einen außergewöhnlichen Blick hinter die Kulissen.
Buß- und Bettag ist für viele Eltern ein logistischer Kraftakt. Besonders für jene, die im Gesundheitswesen arbeiten. Im Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf wurde daraus ein besonderer Tag, an dem die Kinder der Mitarbeitenden nicht nur betreut wurden, sondern tief in die Welt der Medizin eintauchten. Der überraschendste Moment spielte sich in der Endoskopie ab, wo die jungen Besucher mit einem echten Endoskop Schokobons aus einem Modell-Magen bergen durften und erfuhren, wie moderne Diagnostik funktioniert.
Die Mitarbeitervertretung (MAV) hatte auch in diesem Jahr eine ganztägige Kinderbetreuung organisiert, um berufstätige Eltern zu entlasten und gleichzeitig einen besonderen Zugang zum Arbeitsumfeld ihrer Familien zu schaffen. Neben kreativen Angeboten warteten Bereiche, die im Krankenhausalltag selten für Außenstehende zugänglich sind: Die Kinder durften einen Blick ins Büro der Geschäftsführerin werfen, gemeinsam in der Krankenhauskantine essen und ein Notarzteinsatzfahrzeug von innen erkunden. Notarzt Dr. Alois Riedel erklärte aus erster Hand, wie Einsätze vorbereitet werden, bis er selbst während der Führung zu einem realen Notfall gerufen wurde. Für viele Kinder war das ein Moment, in dem die Bedeutung dieses Berufs greifbar wurde.
Der Besuch in der Endoskopie markierte jedoch den Höhepunkt. Die Fachkräfte erklärten anschaulich, wozu ein Endoskop dient, wie Untersuchungen ablaufen und welche Rolle Präzision und Teamarbeit dabei spielen. Dass Schokobons als Übungsobjekte dienten, lockerte den Zugang auf und ermöglichte den Kindern, medizinische Technik ohne Berührungsängste auszuprobieren. Für das Team war dies eine Gelegenheit, komplexe Abläufe in verständliche, kindgerechte Schritte zu übersetzen. Solche Einblicke sind mehr als nur eine nette Abwechslung. Sie fördern Wissen, Vertrauen und ein realistisches Verständnis medizinischer Arbeit. Studien zeigen, dass frühe positive Erfahrungen mit Gesundheitseinrichtungen das Interesse an medizinischen und pflegerischen Berufen stärken können. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels ist das ein Effekt, den viele Kliniken bewusst unterstützen. Auch im Krankenhaus St. Barbara Schwandorf versteht man diese Tage als Baustein einer langfristigen Nachwuchsorientierung, aber ebenso als Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden und ihren Familien.
„Uns war wichtig, den Kindern zu zeigen, dass hinter jedem Bereich Menschen stehen, die helfen und dass Medizin nichts Abstraktes ist, sondern Teamarbeit und Verantwortung“, erklärt Christian Pirzer von der MAV und ergänzt: „Wenn Betreuung und spannende Einblicke zusammenkommen, entsteht ein echter Mehrwert für die Familien und für unseren Zusammenhalt im Haus.“
Eltern berichteten im Anschluss, dass ihre Kinder begeistert von ihren „Mini-Eingriffen“ oder dem spontanen Notarzteinsatz erzählten. Der Buß- und Bettag im Krankenhaus Schwandorf zeigt damit erneut, wie wertvoll transparente Einblicke und familienfreundliche Angebote sind. Manchmal entsteht Interesse für die Gesundheitsberufe genau in dem Moment, in dem ein Kind ein Endoskop in der Hand hält und neugierig fragt: „Wie funktioniert das eigentlich?“








