Dienstag, 18. November 2025

Würdige Feier zum Stadterhebungstag Burglengenfeld

2. Bürgermeister Josef Gruber, Josef Paul, Landrat Thomas Ebeling, Ingrid Passarello, Arthur Theisinger, Beate Fenz,, Marie-Luise-Edenhofer, 3. Bürgermeister Sebastian Bösl, Karl Deschl und Bürgermeister Thomas Gesche. Fotos: Ulrike Pelikan

BURGLENGENFELD. Am 15. November 1542 verliehen die Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp in Neuburg an der Donau Burglengenfeld die Stadtrechte. Anlässlich des 483. Jahrestags wurde dieses historische Ereignis am Samstag im historischen Rathaussaal gewürdigt.

Bürgermeister Thomas Gesche betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Ehrenamts und der demokratischen Teilhabe. Beides sei nicht selbstverständlich. Landrat Thomas Ebeling (CSU) verwies mit Blick auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr darauf, dass bereits die Bereitschaft zur Kandidatur einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Selbstverwaltung leistet.

Christina Scharinger, Leiterin des Oberpfälzer Volkskundemuseums, gab dem Publikum einen historischen Überblick. Sie hob hervor, dass eine Jubiläumsfeier Raum zum Rückblick und zugleich den Blick in die Zukunft biete. Warum Burglengenfeld gerade 1542 die Stadtrechte erhielt, lasse sich nicht eindeutig klären. Zudem betonte Scharinger die Bedeutung von Identität und kulturellem Erbe. Stadtentwicklung verläuft ihrer Einschätzung nach als kontinuierlicher Prozess, den viele Generationen gemeinsam prägen.

Die Figur des Pfalzgrafen Ottheinrich stand auch im Mittelpunkt eines kurzen Spiels von Ortsheimatpfleger Michael Chwatal. Der Beitrag erinnerte daran, dass Verantwortung heute bei den Bürgerinnen und Bürgern liegt – und dass demokratische Mitwirkung mit Respekt und Integrität erfolgen sollte. Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgten die Oberpfälzer Parforcehornbläser.

Im Anschluss zeichnete die Stadt erneut Bürgerinnen und Bürger aus, die sich in besonderer Weise für das Gemeinwesen engagieren. Nach einer Laudatio von Pressesprecherin Ulrike Pelikan erhielten die Ottheinrich-Philipp-Medaille oder die Bürgermedaille in Silber folgende Personen: 

Die Geehrten im Überblick:

Marie-Luise Edenhofer – Ottheinrich-Philipp-Medaille

Marie-Luise Edenhofer engagiert sich seit Jahrzehnten im sozialen Bereich in Burglengenfeld. Sie ist Sprecherin des Stammtisches „Zur Einkehr“ und aktiv im SPD-Ortsverein sowie im VdK Burglengenfeld. Ihr Einsatz gilt vor allem dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Für ihre langjährige Tätigkeit im Ehrenamt erhält sie die Ottheinrich-Philipp-Medaille.

Beate Fenz – Ottheinrich-Philipp-Medaille

Beate Fenz leitete seit 1994 die Stadtbibliothek Burglengenfeld und formte sie zu einem wichtigen kulturellen Treffpunkt. Zudem war sie viele Jahre im Personalrat der Stadtverwaltung aktiv, davon 16 Jahre als Vorsitzende. Auch nach ihrem Ruhestand engagiert sie sich im Verein für Gesundheitssport und als zweite Vorsitzende des Seniorenbeirats. Für ihr kulturelles und gesellschaftliches Wirken wird sie mit der Ottheinrich-Philipp-Medaille ausgezeichnet.

Ingrid Passarello – Ottheinrich-Philipp-Medaille

Ingrid Passarello prägt seit vielen Jahren das Leben der Evangelischen Kirchengemeinde Burglengenfeld. Sie leitet das Gemeindebrief-Team, engagiert sich im Gemeindetreff 70+, im Leitungsteam des Frauenkreises und beim kirchlichen Flohmarkt. Darüber hinaus wirkt sie im Weltladen, bei der Bunten Stunde und bei amnesty international mit und unterstützt Geflüchtete. Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement erhält sie die Ottheinrich-Philipp-Medaille.

Josef Paul – Ottheinrich-Philipp-Medaille

Josef Paul ist seit Jahrzehnten in Burglengenfeld sozial und kulturell engagiert. Er wirkt in der katholischen Stadtkirche mit und ist in der Sudetendeutschen Landsmannschaft aktiv, die ihn bereits mit dem Großen Ehrenkreuz ehrte. Viele Jahre leitete er den Orgelbauförderkreis St. Vitus sowie den Verein der Freunde des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums, dessen Ehrenvorsitzender er ist. Für seine Verdienste erhält er die Ottheinrich-Philipp-Medaille.

Arthur Theisinger – Ottheinrich-Philipp-Medaille

Arthur Theisinger prägt seit den 1980er Jahren die Kulturszene der Region. Er etablierte Formate wie „Konzerte im Steinbruch“, „Kultur im Park“ und das Zeltkultur-Festival und brachte internationale Künstlerinnen und Künstler in die Oberpfalz. Zu seinen herausragenden Projekten zählt die Organisation des Bruce-Springsteen-Konzerts 1999 in der Regensburger Donau-Arena. Für seine Verdienste um das kulturelle Leben erhält er die Ottheinrich-Philipp-Medaille.

Karl Deschl – Bürgermedaille in Gold

Karl Deschl ist seit mehr als 30 Jahren im öffentlichen und Vereinsleben aktiv. Von 1990 bis 2008 war er Ortssprecher in Pottenstetten, anschließend zwölf Jahre Stadtrat der Freien Wähler Land. Er wirkte unter anderem als Aufsichtsrat der Bulmare GmbH, im Verwaltungsrat der Stadtwerke und im Rechnungsprüfungsausschuss des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Vils-Naab-Gruppe. Wichtige Projekte in Pottenstetten wie die Sanierung des Forsthauses, der Neubau des Feuerwehrhauses und die Neugestaltung des Dorfplatzes wurden von ihm maßgeblich begleitet. Zusätzlich engagiert er sich in mehreren Vereinen, darunter Imkerverein, Krieger- und Soldatenverein, Festspielverein sowie Obst- und Gartenbauverein. Für sein langjähriges kommunales und gesellschaftliches Wirken erhält Karl Deschl die Bürgermedaille in Gold.

Pfalzgraf Ottheinrich (auf Balustrade) stieg aus seiner Gruft und mahnte die geladenen Gäste an, Verantwortung für ihre Stadt zu übernehmen.
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